Gefahr von der Generation 50+? Sind ältere Menschen anfälliger für Fake News und Verschwörungstheorien?
Geht von der Generation 50+ eine gewisse Gefahr für die Community aus? Diesen Schluss legen nun zumindest die neusten Aussagen der Pädagogin Sarah Pohl nahe. Gegenüber der Frankfurter Rundschau erklärte die Expertin, dass die ältere Generation in Deutschland besonders anfällig für Verschwörungstheorien und Fake News ist – ein gefährliches Minenfeld angesichts der Tatsache, dass die Falschmeldungen und die Hetze gegenüber LGBTIQ+ gerade online immer mehr zunimmt.
Falschmeldungen unter Senioren
Ein Auslöser dafür sei unter anderem die Corona-Pandemie gewesen, die viele der Generation X sowie der Babyboomer zu Verschwörungserzählungen hingetrieben habe. Menschen über 50 seien dafür besonders anfällig, ähnlich wie für Esoterik, so Pohl, die in der Zentralen Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen in Baden-Württemberg arbeitet. Die Einrichtung erlebte beginnend mit der Pandemie eine Flut von Anfragen – viele erwachsene Kinder erzählten zudem, wie ihre Eltern immer mehr Falschmeldungen verfallen würden.
Pohl betonte dabei weiter, dass die Radikalisierung oft schleichend erfolge, vor allem dann, wenn das soziale Umfeld als Korrektiv nicht mehr vorhanden sei. Zudem würde die Generation im digitalen Raum bei vielen Thematiken auf einfache Erklärungen stoßen, die schnell Sündenböcke benennen – davon betroffen ist einmal mehr die Community, die sich gerade im digitalen Raum gerne den ewiggleichen Vorwürfen der Frühsexualisierung oder anderen Vorurteilen stellen muss. Eine Mischung aus Isolation einhergehend mit wenig digitaler Kompetenz sowie einem Lebensumbruch durch den nahenden Renteneintritt sowie auch verstärkt Krankheiten könnten diese Entwicklungen weiter verstärken.
Direkte Kontakte
Ausreden könne man Menschen der Generation 50+ ihre vorgefasste Meinung laut Pohl kaum, das Bemühen darum wirke sich sogar gegenteilig eher als „Push-Faktor“ aus, jetzt erst recht an die Fake News und Verschwörungen zu glauben. Helfen könnten indes „neutrale Inseln“ in Gesprächen und anderweitig Kontakte im realen Leben. Mit Blick auf die Community raten queere Vereine auch immer wieder dazu, mit älteren Menschen in Kontakt zu treten, um Vorurteile im persönlichen Erleben abzubauen.