Direkt zum Inhalt
Verinnerlichte Homophobie
Rubrik

Verinnerlichte Homophobie Schauspieler Ian McKellen spricht über grausame homophobe Filmschaffende

ms - 10.09.2024 - 14:00 Uhr

Der britische schwule Schauspieler Ian McKellen hat jetzt über Schwulenfeindlichkeit in Hollywood und am Theater gesprochen. Verinnerlichte Homophobie hätte er dabei besonders oft bei jenen Filmschaffenden vorgefunden, die selbst homosexuell waren: „Die grausamsten Regisseure, mit denen ich gearbeitet habe, waren schwul – deshalb habe ich ihnen inzwischen auch verziehen. Es entschuldigt es nicht, aber es erklärt es.“ 

Kampf gegen  Homophobie 

McKellen weiß, wovon er spricht, er selbst wuchs in einem christlichen und stark konservativen Elternhaus auf und dachte lange Zeit, er sei wohl der einzige schwule Junge im Ort. Im Jahr 1988 outete er sich im Zuge des Kampfes gegen Sektion 28 als homosexuell. Das britische Gesetz stellte rund fünfzehn Jahre lang die „Förderung der Homosexualität“ unter Strafe und sorgte für eine Zensur im öffentlichen Leben, an Schulen sowie auch im britischen Kunstbetrieb.  

McKellen ist Gründer der einstmaligen Schwulenorganisation Stonewall, die inzwischen stark selbst in der Kritik steht. Bis heute positioniert sich der Darsteller, der in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden ist, sowohl gegen LGBTI*-feindliche Gesetze wie auch gegen den "Wokeness-Wahn" im Filmgeschäft.  

Bitterkeit einiger Regisseure 

Nach einem Sturz von einer Londoner Theaterbühne kuriert sich der Brite derzeit aus, kommt jetzt aber mit einem neuen Film in die Kinos: In „The Critic“ spielt er einen Theaterkritiker aus den 1930er Jahren, der heimlich homosexuell ist. 

Passend dazu erklärte er jetzt zu seinen Erfahrungen mit der Homophobie einiger Regisseure im Kulturbetrieb: „Einer von ihnen – ich brauche keine Namen zu nennen, weil das alles längst Geschichte ist – war ein äußerst angesehener Regisseur, arbeitete für das National Theatre und den Royal Court und am Broadway und an der Royal Opera. Er wurde schlussendlich wegen seiner Sexualität ins Gefängnis gesteckt. Es überrascht mich nicht unbedingt, dass jemand nach einer solchen Erfahrung eine große Bitterkeit und Giftigkeit entwickelt, die sich auf andere Menschen überträgt.“

Comeback als Gandalf?

So sehr sich seine Fans auf seinen neuen Film „The Critic“ freuen, noch mehr Begeisterung löste unlängst seine Ankündigung aus, erneut für einen neuen „Herr der Ringe“- Film als Gandalf zur Verfügung zu stehen. 

Gollum-Darsteller Andy Serkis arbeitet gerade am Film „Der Herr der Ringe: Die Jagd nach Gollum“ und McKellen erklärte, er würde sehr gerne noch einmal in seine Kultrolle als Zauberer schlüpfen, allerdings nur, „wenn ich dann noch am Leben bin.“ Noch ist unklar, wann die Dreharbeiten beginnen, es gibt auch noch kein fertiges Drehbuch. „Sie sollten sich also besser beeilen!“, so McKellen augenzwinkernd.  

Auch Interessant

Mahnung an die Community

Jannik Schümann ist kampfbereit

Der schwule Schauspieler Jannik Schümann warnte jetzt vor einem Rechtsruck in der Gesellschaft und ist kampfbereit für die Community.
Raabs Weg zum ESC 2025

Vier Live-Shows zum Vorentscheid

Es wird vier Live-Shows zum ESC-Vorentscheid 2025 geben, erklärte heute Stefan Raab. Bewerbungen von Bands und Musikern sind ab sofort möglich.
Ryan Murphy und Taylor Swift

Pläne über eine Zusammenarbeit

Wird der schwule Star-Regisseur Ryan Murphy Taylor Swift ein filmisches Denkmal setzen? Murphy will unbedingt mit der Pop-Gigantin zusammenarbeiten.
Ein bisexueller Romeo

Kit Connor am Broadway

Heartstopper-Star Kit Connor schlüpft am Broadway in die Rolle eines bisexuellen Romeo im Skakespeare-Klassiker "Romeo und Julia".
Wut bei Shawn Mendes

Gerüchte um Homosexualität

Popsänger Shawn Mendes ist wütend und genervt über die Gerüchte ob seiner angeblichen Homosexualität. Jetzt bezog der Kanadier Stellung dazu.