Direkt zum Inhalt
Probleme bei Sir Ian McKellen

Probleme bei Sir Ian McKellen Im Juni stürzte die Schwulenikone von der Theaterbühne – dabei wurde er doch schwerer verletzt als zunächst angenommen

ms - 22.08.2024 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Im Juni stürzte der beliebte britische Schauspieler und Gay-Ikone Sir Ian McKellen von einer Theaterbühne im Londoner West End – anfangs wurde erklärt, dem 85-Jährigen ginge es gut, nun scheint sich sein Gesundheitszustand doch verschlechtert zu haben. 

„Es war schrecklich“ 

Der Bühnen- und Leinwandveteran spielte Falstaff in Robert Ickes „Player Kings“ am Noël Coward Theater, als er während einer Kampfszene stürzte. Am nächsten Tag hieß es, dass er sich „schnell und vollständig erhole“, nachdem er ins Krankenhaus gebracht worden war. Der „Herr der Ringe“-Star sagte daraufhin allerdings seinen Auftritt in den letzten Vorstellungen ab, um sich auf seine Gesundheit zu konzentrieren.

Im Interview mit dem Magazin Saga erklärte McKellen nun aber: „Ich habe den Sturz in Gedanken immer wieder erlebt, ich weiß nicht, wie oft. Es war schrecklich.“ Ferner schilderte der britische Mime, wie genau sich der Unfall ereignet habe: Er war mit seinem Fuß an einem Stuhl hängen geblieben und daraufhin auf Zeitungen auf dem Bühnenboden ausgerutscht. Er habe sich dabei gefühlt, als sei er „auf einem Skateboard“ gewesen. Nach seinem Sturz landete er auf dem Schoß eines Theaterzuschauers.  

„Ich fing an zu schreien: 'Helft mir', dann 'Es tut mir leid, ich tue sowas normalerweise nicht'. Eine sehr außergewöhnliche Situation. Ich dachte, es sei das Ende, das Ende des Theaterstücks zumindest.“ Die darauffolgenden Tage habe er sich „so beschämt“ gefühlt, weil er die Produktion „im Stich gelassen“ habe. Das Stück ging inzwischen ohne ihn auf Tournee durch Großbritannien. 

Quälende Schmerzen 

Zu seinem aktuellen Gesundheitszustand erklärte der 85-Jährige jetzt weiter, er traue sich noch immer nicht, das Haus zu verlassen, sein Hals sei zudem nach wie vor fest in einer Schiene verankert und auch seine Hand sei noch immer geschient. „Meine gebrochenen Wirbel und mein gebrochenes Handgelenk sind noch nicht geheilt. Ich gehe nicht aus, weil ich nervös werde, wenn mich jemand anrempelt, und ich habe quälende Schmerzen in den Schultern, weil mein ganzer Körper erschüttert wurde.“

Allerdings betont McKellen auch, er habe wahrscheinlich noch Glück im Unglück gehabt, denn für seine Rolle hatte er einen Fettanzug getragen – dieser habe seine Rippen und andere Gelenke höchstwahrscheinlich vor schwereren Verletzungen bewahrt. „Ich bin wirklich glücklich davongekommen.“ Seine treue Fangemeinde sowie auch viele schwule Männer drücken dem Briten online indes die Daumen, dass er sich bald wieder ganz erholt – eine Welt ohne Sir Ian McKellen wäre definitiv eine ärmere. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

100 Tage neue Bundesregierung

LSVD+ zieht erste Bilanz

"Die Regierung Merz muss Verantwortung für queere Menschen übernehmen!“, fordert der LSVD+ nach 100 Tagen neuer Bundesregierung.
Verbote für Jugendliche

Kein Handy, kein Social Media?

Die Debatte um Medienverbote für Jugendliche geht weiter, queere Verbände befürchten eine Isolation. Ist ein Handy- & Social-Media-Verbot die Lösung?
Regenbogenfamilien im Fokus

Stiefkindadoption als Zerreißprobe

60 Prozent der deutschen Regenbogenfamilien machten negative Erfahrungen bei der Stiefkindadoption, besonders mit Jugendämtern und Richtern.
Keine queere Jugend mehr?

Anteil junger Menschen nimmt ab

22 Prozent der Gen-Z definiert sich als LGBTIQ+. Gleichzeitig gibt es immer weniger junge deutsche Menschen, sie machen nur 10 % der Bevölkerung aus.
Eklat um Pete Hegseth

Befürwortung des Ehe-Verbots

Eklat um X-Post von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth: Darin fordern Pastoren das Verbot von Homosexualität und kein Wahlrecht für Frauen.
Meilenstein in Litauen

Lesbisches Paar siegt vor Gericht

In Litauen hat ein Gericht jetzt erstmals eine lesbische Lebensgemeinschaft als Partnerschaft offiziell anerkannt. Nun muss die Regierung nachziehen.
Essstörungen in der Community

Generation Z besonders betroffen

Essstörungen sind besonders stark unter der jungen Gen-Z ausgeprägt – und dabei doppelt so stark bei jungen LGBTIQ+-Menschen.
Stockschläge in Indonesien

Zwei schwule Studenten verurteilt

Erneut macht Indonesien mit seiner rigiden Anti-Homosexuellen-Politik von sich reden. Jetzt wurden zwei Studenten zu 80 Stockschlägen verurteilt.
Empörung liegt in der Luft

Ein "schwuler" Flughafen-Code?

In Indien diskutiert man derzeit über das Flughafen-Kürzel in Gaya namens GAY. Das sei beleidigend, meinte jetzt ein Politiker und will eine Änderung.