Entgegen aller Proteste Borussia Dortmund verpflichtet Felix Nmecha
Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund braucht neue Spieler. Schon letzten Monat war Felix Nmecha (22) vom VfL Wolfsburg für den Posten im Gespräch. Das sorgte bei einigen BVB-Fans für Unmut wegen einiger LGBTI*-feindlicher Äußerungen des Sportlers in den sozialen Medien. Trotzdem erhält Nmecha nun einen langfristigen Vertrag bis zum 30. Juni 2028.
Widerstand der Fans
Kaum ein Neuzugang beim BVB wurde so heiß diskutiert wie Nmecha. Eine Umfrage des Magazins kicker, an der 70.000 Menschen teilnahmen, fiel deutlich zu Nmechas Ungunsten aus: 58 Prozent waren gegen seinen Wechsel zum BVB. Viele haben Bedenken, dass der Spieler nicht den Grundwertekodex des Vereins entspricht.
Grund für die negative Haltung der Fans waren einige Social-Media-Beiträge, die Nmecha teilte. Darunter laut Watson Anfang Juni ein Video, in dem „Pride“ als Teufelswerk abgetan wurde. Außerdem teilte Nmecha ein Video des rechtspopulistischen US-Kommentators Matt Walsh, der für seine trans*-feindlichen Äußerungen bekannt ist.
Sportliches Können
Auf seiner Website betonte der Verein zunächst, was für ein „schneller, technisch versierter und physisch starker Spieler“ Nmecha sei. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl sagte: „Wir sind froh, einen weiteren deutschen Nationalspieler für uns begeistert zu haben und sind davon überzeugt, dass die Entwicklung von Felix noch lange nicht am Ende ist.“
BVB zu Fan-Kritik
„Uns ist bewusst, dass der bevorstehende Transfer in den vergangenen Tagen aufgrund zweier Internet-Postings, die Felix geteilt hat, auch Kritik hervorgerufen hat“, so Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Vereinspräsident Reinhold Lunow. Vor allem Letzterer hatte laut einem Twitter-Posting „zunächst große Bedenken, ob [Nmecha] die Werte unserer Borussia teilt“. Daher sprachen er und Watzke vorab mit Nmecha „intensiv über seinen Glauben und seine Werte“.
„Felix ist sehr jung“, urteilten die beiden schließlich. „Seine Religion ist tief in ihm verwurzelt und er ist – wie wir alle – sicher nicht fehlerfrei.“ Doch in den Gesprächen habe Nmecha die beiden „absolut davon überzeugt, dass er kein transphobes oder homophobes Gedankengut in sich trägt“. Zudem habe der Spieler „selbst betont, dass er alle Menschen respektiert und liebt, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Religion oder sexuellen Orientierung“ – ein Verweis auf Nmechas Instagram-Entschuldigung, die von vielen BVB-Fans als „scheinheilig“ empfunden wurde.
Ludow erklärte: „Felix Nmecha wird sich angesichts der Kritik im Vorfeld des Transfers bei vielen Schwarzgelben noch Vertrauen erarbeiten müssen. Mein Vertrauen hat er.“ Der Spieler selbst hofft nun darauf, dass die Fans ihm eine Chance dazu geben, ihn kennenzulernen. In einem BVB-Video erklärte er außerdem, dass einige Aussagen „aus dem Zusammenhang gerissen“ waren.