Russland schiebt Deutschen ab Geldstrafe und Ausweisung nach geplantem Date mit jungem Russen
Ein deutscher Lehrer wird in diesen Tagen aus Russland ausgewiesen, weil er sich zuvor mit einem 25-jährigen Russen zu einem Sex-Date in seinem Hotelzimmer in der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski online verabredet hatte. Wie die russischen Behörden überhaupt von dem geplanten einvernehmlichen Treffen erfahren haben, ist unklar. Der 40-jährige deutsche Lehrer wurde aufgrund von „Homosexuellen-Propaganda“ nach dem berüchtigten Anti-Homosexuellen-Gesetz aus dem Jahr 2013 verurteilt. Nebst einer Geldstrafe von umgerechnet rund 1.700 Euro wird der Mann in diesen Tagen ausgewiesen.
Lehrer gesteht schwules „Verbrechen“
Nach Auskunft der Deutschen Welle hatte der Lehrer bereits direkt nach seiner Verhaftung das „Verbrechen“ zugegeben, auch wenn es zu keinem Treffen oder gar sexuellen Handlungen gekommen war. Bereits im April dieses Jahres wurde der 40-Jährige daraufhin verurteilt, in diesen Tagen nun soll der Lehrer über die Türkei nach Deutschland abgeschoben werden. Das Gesetz selbst war erst Ende letzten Jahres noch einmal verschärft worden und verbietet homosexuelle Themen für alle Russen in den Medien sowie online. Zudem lässt der Gesetzestext weiteren Raum für frei auslegbare Interpretationen, sodass das Gesetz de facto einem Komplettverbot von Homosexualität gleichkommt.
Russland setzt Anti-Homosexuellen-Gesetz weiter um
Erst im März dieses Jahres war das Gesetz zuletzt gegen ein schwules binationales Paar angewandt worden, das Inhalte via TikTok geteilt hatte. Nach ihrer ersten Verhaftung flüchtete das Paar nach der Kautionszahlung aus Russland. Ob der aus Russland kommende schwule Mann in dieser Woche zum offiziellen Gerichtstermin erscheinen wird, ist fraglich. Ihm drohen hohe Geld- und Haftstrafen.