Homophobe Denkfabrik Mächtige US-Organisation bekommt umstrittenen Leiter
Die US-amerikanische Denkfabrik The Heritage Foundation hat Scott Yenor zum neuen Direktor des B. Kenneth Simon Center for American Studies ernannt. Yenor ist für seine extrem konservativen Positionen bekannt. Er hatte unter anderem vorgeschlagen, „homosexuelle Sodomie“ erneut zu kriminalisieren, außerehelichen Sex strafbar zu machen und Bürgerrechte für Frauen abzuschaffen.
Homosexuelle haben „psychische Probleme“
Die Ernennung folgt auf die des Präsidenten der Stiftung, Kevin Roberts, der zuvor den rechtsextremen Influencer Nick Fuentes als „Freund“ lobte. Yenor selbst trat kürzlich als Hauptredner auf der Konferenz „Trad Dad“ in Westminster, Washington, auf. Dort erklärte er: „Der Scheidungsprozess sollte schwer sein… Sodomie sollte illegal sein… Ehebruch könnte illegal sein; Unzucht könnte illegal sein. All diese Ideologien stärken nicht die Ehe. Die Gay-Ideologie… die feministische Ideologie… die Trans-Ideologien, all diese Ideologien… untergraben die Familie. Diese Ideologien können nur gedeihen, wenn die Realität ein wenig krank ist. Daher betrachte ich Feminismus als eine Art Ideologie des Verfalls.“
Yenor fügte hinzu: „Ich möchte das Regime der sexuellen Diskriminierung beenden. Sexuelle Diskriminierung wäre keine zivilrechtliche Frage mehr. Unternehmen sollten sich nicht darum kümmern, Schulen sollten sich nicht darum kümmern. Im Wesentlichen glaube ich, dass der Civil Rights Act den ‚Kampf der Geschlechter‘ institutionell verankert und das Gesetz auf die Seite feministischer Indoktrination stellt. Der einzige Weg, dieses ideologische Engagement zu beenden, besteht darin, die Anwendung des Civil Rights Act auf Unternehmen, Schulen und andere Institutionen des Landes zu reduzieren.“ Bereits im Juni 2025 sagte Yenor in einem Interview mit dem rechten Podcaster Auron MacIntyre: „Es gibt immer Probleme mit dem Lebensstil von Homosexuellen. Sie haben immer psychologische und physische Probleme.“
Kritiker von Frauenrechten
Yenor war Mitorganisator von Action Idaho, einer Initiative zur Integration von Extremismus in die Politik des Bundesstaates Idaho, und spielte eine zentrale Rolle bei der Gründung der Society for American Civic Renewal (SACR), einer ausschließlich männlichen national-christlichen Organisation. Kritikerinnen wie Heidi Beirich, Mitbegründerin des Global Project Against Hate and Extremism, bezeichneten die Ernennung als „beschämend“: „Heritage stellt Yenor ein, der seit langem Frauen angreift und von seinem früheren Arbeitgeber wegen Verletzungen der Bürgerrechte untersucht wurde.“ Die Stiftung selbst erklärte, dass man keine Diskriminierung am Arbeitsplatz unterstütze und die amerikanische Familie in Recht, Politik und Kultur fördern wolle.
Machtvolle Organisation
Die Heritage Foundation gilt seit Jahrzehnten als einflussreiche konservative Denkfabrik in den USA. Sie setzte sich unter anderem gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, die Adoption durch LGBTIQ+-Eltern, den Militärdienst von queeren Personen und die geschlechtsangleichenden Maßnahmen für Jugendliche ein. Im Gegenzug unterstützte der Verein menschenverachtende Konversionstherapien, um Homosexualität „zu heilen“. Zudem entwickelte die Foundation das Project 2025, ein Plan zur Besetzung ideologisch passender Beamter in wichtigen Führungsrollen der Regierung sowie der Einschränkung des Zugangs zu Abtreibungen und einer strikten Anti-LGBTIQ+-Politik. Queere Verbände wie GLAAD fürchten, dass mit Yenor an der Spitze der Organisation die Gruppe noch weiter nach rechts rückt und noch gezielter die queere Community angreifen wird. Bis heute pflegen Mitglieder der Heritage Foundation gute Beziehungen ins Weiße Haus, auch mit US-Präsident Donald Trump.