Schüsse auf Schwules Museum Keine Verletzten, aber hoher Sachschaden erwartet
Schüsse auf das Schwule Museum in Berlin! Wie die Museumsleitung jetzt mitteilte, kam es Ende letzter Woche zu einem Überfall. Am Morgen des 24. Februars stellten die Mitarbeiter den Angriff auf das Museum fest. Auf zwei Fensterscheiben, den pinkfarbenen Leuchtschriftzug über der Eingangstür sowie auf ein Kunstwerk am Eingang waren mehrere Schüsse abgefeuert worden. Die Tat ereignete sich offensichtlich nachts, das Schwule Museum erstattete jetzt Anzeige gegen Unbekannt, verletzt worden ist niemand.
Von den Tätern fehlt jede Spur
Die Berliner Polizei untersuchte derweil den Tatort und stellte Spuren sicher. Insgesamt wurden sechs Einschussstellen an der Hausfront festgestellt. Die Fensterscheiben zum Empfangsbereich wurden an vier Stellen und der Leuchtschriftzug an einer Stelle beschädigt. Ein Schwarzer Winkel aus Filz, ein Kunstwerk anlässlich der aktuellen Ausstellung, wurde ebenso getroffen und beschädigt. Die Höhe des Schadens kann noch nicht genau beziffert werden, dürfte aber im mehrstelligen Tausenderbereich liegen. Über die Tatwaffe selbst ist noch nichts bekannt, Projektile wurden am Tatort nicht gefunden. Zu den Tätern gibt es keine weiteren Anhaltspunkte.
Angriffe häufen sich in Berlin
Der Vorstand des Schwulen Museums geht von einem gezielten Angriff auf das Museum aus: „Auch wenn immer wieder verschiedene Drohungen gegen das Schwule Museum durch Anrufe oder Online-Kommentare registriert werden, gab es keine spezifischen Drohungen“, so die Museumsleitung in einem offiziellen Statement. Zuletzt war es im April 2020 zu einem ähnlichen Angriff auf das Museum gekommen, damals waren Steine auf die Fensterscheiben geworfen worden. Zuvor im Jahr 2016 war auch auf das Schwule Museum geschossen worden – in beiden Fällen konnten die Täter nicht gefasst werden. In Berlin wurden zuletzt immer wieder LGBTI*-Treffpunkte, Einrichtungen oder auch Gedenkstätten angegriffen oder mutwillig beschädigt, zudem stieg die Zahl der Angriffe auf LGBTI*-Menschen in der Hauptstadt binnen eines Jahres um rund 20 Prozent an. Im Schnitt kommt es zu mehr als zwei Angriffe jeden Tag, so die Bilanz des Gewaltprojekts Maneo in Berlin.