Gendern in Zeugnissen Freie Wahl der Schüler bei Vornamen und Pronomen
Während sich immer mehr Bundesländer in Deutschland gegen das Gendern an Schulen und Behörden aussprechen, will Berlin künftig genderneutrale Zeugnisse an Schüler verteilen, wenn diese das wünschen. Schrittweise sollen in diesem Jahr alle Zeugnisse dahingehend geändert werden, sodass gegebenenfalls auf die Festlegung des Geschlechts verzichtet werden kann.
Freie Wahl bei Vornamen und Pronomen
So sollen künftig Ansprachen wie “Er/Sie“ oder auch “Schüler/Schülerin“ entfallen, wenn dies von Schülern gewünscht wird, und es stattdessen freie Stellen in den Formularen geben. In diese Platzhalter könne dann entweder der gewünschte oder gewählte Vorname des Schülers sowie auch das selbst gewählte Personalpronomen eingetragen werden, so die Berliner Senatsverwaltung in ihrem Rundschreiben. Sollten die Dokumente für die anstehenden Halbjahreszeugnisse Ende Januar noch nicht den neuen Richtlinien entsprechen, könnten diese kurzfristig per Hand von den Lehrkräften abgeändert werden.
75 Prozent der Berliner sind dagegen
Der Berliner Tagesspiegel startete daraufhin heute eine Umfrage unter seinen Lesern, rund 75 Prozent der etwa 54.000 User stimmen bis heute Mittag dagegen und erklärten, dass sie nicht gendern würden, dies mache „die Sprache unnötig kompliziert“. Das deckt sich mit Umfragen der letzten Jahre, demnach zwischen 70 und rund 90 Prozent der Deutschen die Gender-Sprache ablehnen, auch innerhalb der LGBTI*-Community findet sich dazu keine Mehrheit. Beim Tagesspiegel stimmten derweil nur 19 Prozent für die Gender-Sprache.