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Aidshilfe fordert mehr Engagement aus Deutschland

Mehr Einsatz gegen HIV! „Auf dem Spiel stehen Millionen Menschenleben!““

ms - 03.08.2022 - 10:30 Uhr
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Die Deutsche Aidshilfe (DAH) richtet sich mit einem eindringlichen Appell zum Abschluss der Welt-AIDS-Konferenz an die Bundesrepublik Deutschland: „Dieses Jahr muss global eine ausreichende Finanzierung sichergestellt werden – auf dem Spiel stehen Millionen Menschenleben. Gesundheitsnotstand durch den Krieg in der Ukraine und internationaler Affenpocken-Ausbruch erfordern dringend solidarische Reaktionen.“ Einen wesentlichen Schwerpunkt setzt die DAH dabei auf HIV – wie wichtig gerade hier mehr Maßnahmen seien, habe die 24. Internationale Konferenz in Montréal überdeutlich gezeigt – seit vergangenem Freitag hatten mehrere tausend Experten aus der ganzen Welt über HIV diskutiert und die neusten Erkenntnisse zu der Virusinfektion sowie zu den Bereichen Forschung, Prävention und Therapie ausgetauscht. Das Engagement gegen HIV/Aids müsse nun endlich wieder mit voller Kraft fortgesetzt werden, nachdem viele Maßnahmen durch Covid und die Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine ins Stocken geraten waren.

„Die Erfolge der letzten Jahrzehnte sind in Gefahr – und damit Leben und Gesundheit von Millionen Menschen. Wir brauchen jetzt dringend eine solide Finanzierung der globalen Aktivitäten gegen HIV für die nächsten Jahre. Deutschland kann und muss dazu einen noch stärkeren Beitrag leisten als bisher“, so Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe. Dabei blickt die DAH vor allem auf die, im September stattfindende sogenannte Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) in New York – der Fond finanziert zahlreiche Programme zur HIV-Intervention in wirtschaftlich schwächeren Ländern. Für die nächsten drei Jahre werden mindestens 18 Milliarden US-Dollar benötigt, um nach Angaben der DAH die weltweiten Maßnahmen gegen HIV wieder auf ein angemessenes Niveau zu bringen. Zuletzt hatte Deutschland den Fond mit rund einer Milliarde Euro mitfinanziert, die DAH fordert jetzt eine beinahe Verdopplung der Summe auf mindestens 1,8 Milliarden Euro Fördergelder. 

Dabei betont die DAH auch die Wichtigkeit des Fonds: „Die Arbeit des GFATM ist auch deswegen so wichtig, weil er eng mit den am stärksten von HIV betroffenen Communitys und Gruppen kooperiert und passgenaue Präventions- und Versorgungsangebote finanziert. Teil wirksamer HIV-Prävention ist immer auch der Kampf gegen Stigmatisierung, Marginalisierung und Verfolgung von Menschen mit HIV und der am stärksten betroffenen Gruppen – aber da ist nach wie vor nicht selbstverständlich. In vielen Ländern passiert das Gegenteil.“

Als Fazit der Konferenz formulierte die DAH weitere Forderungen: So bedürfe es einer dringend benötigten flexiblen Finanzierung für die öffentliche Gesundheit in der Ukraine – das Land gehört nach wie vor zu einem der HIV-Hotspots in Europa. Mit Blick auf die Affenpocken müsse zudem mit mehr Nachdruck gehandelt und die LGBTI*-Community mehr einbezogen werden, so Urban weiter: „Wir dürfen die Fehler der HIV- und der Covid-Pandemie bei den Affenpocken nicht schon wieder machen. Es ist eine Schande, dass wir erst jetzt über diese Epidemie sprechen, obwohl es in Afrika schon seit 20 Jahren Ausbrüche gibt. Wir brauchen jetzt eine globale solidarische Reaktion auf die Bedrohung, um betroffene Communitys zu schützen und den internationalen Ausbruch möglichst schnell zu bremsen!“

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