Direkt zum Inhalt
Bundeswehr-Angehörige zeigen ihre Dating-Profile

Beistand für Anastasia Biefang Bundeswehr-Angehörige zeigen ihre Dating-Profile

co - 01.06.2022 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Weil sie auf Tinder nach Sex suchte, bekam Anastasia Biefang von ihrem Arbeitgeber einen Verweis: Als Kommandeurin müsse sie ihre Worte im Netz mit Bedacht zu wählen (SCHWULISSIMO berichtete). Jetzt reagierte QueerBw, die LGBTI*-Interessenvertretung der Bundeswehr, mit einer Aktion zum Diversity-Tag (31. Mai).

Unerträgliche Rechtsunsicherheit

Unter dem Motto „Sex ist Privatsache – Raus aus unserem Bett“ veröffentlichte QueerBw anonymisierte Dating-Profile von Bundeswehr-Mitarbeitenden auf Twitter. Zahlreiche Personen hätten nun „Sorge vor disziplinarer Ahndung“: „Die Rechtsunsicherheit, die das Bundesverfassungsgericht und das Bundesministerium der Verteidigung hinterlassen haben, ist kaum erträglich“, so QueerBw. „Wir dürfen ihre Gedanken & Fragen teilen, die sie seit dem Urteil begleiten.“ Dieselben Profile übergab man auch dem Ministerium. Laut Bild empfindet QueerBw das Urteil als „eine Gefahr für die freie Entfaltung der Persönlichkeit“ und fragt sich, welchen Zweck diese unangebrachte Disziplinarmaßnahme verfolgt.

Fragen und Unsicherheit

So heißt es in den anonymisierten Profilbildern beispielsweise: „Welche Grenze hat das Urteil? Darf ich mit meinem Partner noch ein gemeinsames Profil haben, um gemeinsame Sexualpartner zu finden?“ „Darf ich über meine sexuellen Vorlieben offen reden?“, fragt ein Dom. „Ist auch ein Fetisch ein Mangel an charakterlicher Integrität? […] Ich bin Offizier! Wie viel Karriere darf es noch sein, bevor meine Persönlichkeit zum Problem wird?“ 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Zwei junge Männer attackiert

Passanten schützten Opfer

Homophober Angriff in Neuruppin. Zwei Männer nach Stadtfest beleidigt und attackiert, couragierte Passanten greifen ein.
Prozess gegen Drogen-Pfarrer

Crystal Meth-Labor in Pfarrei

In Österreich steht bald ein schwuler Ex-Pfarrer vor Gericht, weil er in der Pfarrei ein Crystal Meth-Labor betrieben hat. Nun äußerte er sich dazu.
Protest gegen Fast-Food-Kette

US-Firma förderte homophobe Vereine

Eine neue Kampagne will die Expansion der US-Fast-Food-Kette Chick-fil-A in Großbritannien verhindern, da diese Anti-LGBTIQ+-Verbände unterstützte.
Olympische Spiele in den USA

Trump attackiert queere Community

US-Präsident Trump bekräftigte, dass bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles keine queeren Athleten im Frauensport antreten werden.
Großaufgebot der Polizei

Sicherheitslage beim CSD Bautzen

2024 machte der Neonazi-Aufmarsch beim CSD im sächsischen Bautzen landesweit Schlagzeilen. Das soll sich am Sonntag nicht wiederholen, so die Polizei.
Reaktionen nach FDP-Verbot

CDU und FDP gemeinsam beim Pride

Die CSD-Veranstalter in Bremen haben die FDP vom Pride Ende August ausgeschlossen. Jetzt bietet die CDU den Liberalen eine Zusammenarbeit beim CSD an.
Prozessauftakt in der Türkei

Pride-Teilnehmer vor Gericht

In der Türkei stehen heute 53 LGBTIQ+-Menschen vor Gericht, weil sie bei der verbotenen Istanbul Pride teilgenommen haben.
Premiere in Italien

Der erste queere Weinberg

In Italien wird der erste queere Weinberg gefeiert, ein Projekt von Frauen und LGBTIQ+-Menschen. Mancher Winzer blickt noch immer abschätzig darauf.
Alarmierender FBI-Bericht

Hasskriminalität gegen LGBTIQ+

Die Hassgewalt gegen die Community in den USA nimmt nicht ab, so der neuste FBI-Bericht. Queere Vereine sprechen von einer „nationalen Notlage“.