Gewaltzuwachs während Pandemie LGBTI*-Personen und Sexarbeiter*innen besonders betroffen
Die Gewalt gegen die LGBTI*-Community nahm während der Corona-Pandemie massiv zu. Dabei geht es nicht nur um häusliche Gewalt, sondern auch um Razzien, Massenverhaftungen, Folter, Erpressungen, physische wie sexuelle Übergriffe und Diskriminierung. Besonders deutlich wurde die Lage jetzt durch einen Bericht der Front Line Defenders, für den LGBTI*- und Menschenrechts-Aktivist*innen aus 13 Ländern befragt wurden.
Ein Aktivist aus Tansania berichtete beispielsweise davon, LGBTI* und Sexarbeiter*innen beherbergt zu haben, um sie vor Polizeigewalt auf der Straße und vor Hungersnot zu bewahren. Das Haus wurde jedoch angegriffen, als andere Anwohner herausfanden, wer dort residierte: Es kam zu Massenverhaftungen. Außerdem habe man eine Klinik geschlossen, die sich explizit um diese Bevölkerungsgruppen kümmerte.
Auch in anderen Ländern wurden Notunterkünfte zwangsgeräumt, zahlreiche Menschen verhaftet und angegriffen. Selbst wenn es nur um Unterstützung mit Lebensmitteln, medizinische Versorgung oder Unterkunft ginge, sei die Stigmatisierung enorm. Dabei würde Aktivist*innen oft vorgeworfen, dass sie für die Verbreitung des Virus verantwortlich seien.