Umfragenmethoden umstritten Alice Weidel beliebteste Politikerin laut INSA
Die jüngste INSA-Befragung im Auftrag der „Bild“-Zeitung sorgt für Aufsehen: Alice Weidel, die offen lesbische Chefin der Alternative für Deutschland (AfD), gilt laut dieser Umfrage als beliebteste Politikerin Deutschlands. Während Weidel als erfolgreichste Frau, insgesamt Platz fünf, abschneidet, sorgt das Ergebnis für Diskussionen. Im selben Ranking belegt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit 5,1 von zehn Punkten weiterhin den Spitzenplatz.
Umfrage widerspricht anderen Meinungsbildern
Das Resultat steht im Kontrast zu Erkenntnissen anderer Umfrageinstitute. In einer aktuellen Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen, die das ZDF in Auftrag gab, landete Weidel auf dem letzten Platz der wichtigsten zehn Politikerinnen und Politiker. Ähnliche Tendenzen zeigen auch Forsa-Ergebnisse, nach denen Weidel im Dezember unter zwanzig Politikgrößen Platz 18 belegte. Dies zeigt, wie unterschiedlich politische Popularität eingeschätzt werden kann, abhängig von der Erhebungsmethode der Institute: Während INSA auf ein freiwilliges Online-Panel setzt, befragen andere Institute wie die Forschungsgruppe Wahlen ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufällig per Telefoninterview. Auffällig: INSA-Umfragen attestieren der AfD oft einen besonders hohen Zuspruch.
Herausforderungen für Meinungsumfragen
Die starke Online-Präsenz der AfD wirkt sich offenbar direkt auf die Zusammensetzung der Umfragepanels aus und beeinflusst somit die Ergebnisse. Experten raten, bei der Bewertung politischer Popularität nicht auf Einzelstudien zu vertrauen, sondern mehrere Quellen einzubeziehen.
Die aktuellen Entwicklungen werfen die Frage auf, wie verlässlich die Messungen von Sympathiewerten sind – gerade in einem Superwahljahr. Welche Rolle spielen Methoden und Mediennutzung der Wahlberechtigten künftig für das Bild politischer Führungskräfte in Deutschland?