Direkt zum Inhalt
US-TV: Falsche LGBTIQ+-Mythen in „Tucker Carlson Show“

Lügen vor Millionenpublikum US-TV: Falsche LGBTIQ+-Mythen in „Tucker Carlson Show“

kw - 05.12.2025 - 13:30 Uhr
Loading audio player...

In einer aktuellen Ausgabe der „Tucker Carlson Show“ im US-Fernsehen entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik, als der US-Moderator Tucker Carlson mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos - der sich selbst inzwischen als „ehemals schwul“ bezeichnet - über Homosexualität und Geschlechtsidentität sprach. Die beiden bekannten Stimmen aus dem konservativen Spektrum nutzten ihre Plattform, um mit beispielloser Offenheit überholte und längst widerlegte Theorien zu verbreiten und das gezielt auf Kosten queerer Menschen.

 

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik vor Millionenpublikum

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die wiederholte Behauptung, Homosexualität sei eine Art von „Traumareaktion“, ausgelöst durch schwierige Familienverhältnisse oder Missbrauchserfahrungen. Yiannopoulos, befürwortete sogar gefährliche „Konversionsmaßnahmen“, die von medizinischen Fachgesellschaften weltweit als schädlich eingestuft werden. Carlson pflichtete bei und äußerte erneut Zweifel, dass Pete Buttigieg, ehemaliger Verkehrsminister, wirklich schwul sei.

 

Pseudowissenschaftliche Mythen treffen Realität

Beide Gesprächspartner griffen auf pseudowissenschaftliche Zuschreibungen zurück. Yiannopoulos behauptete, homosexuelle Orientierungen resultierten bei jüdischen Menschen etwa aus „schwachen Vätern“ und „dominanten Müttern“. Schwarze junge Männer seien angeblich aufgrund fehlender Väter betroffen. Solche Thesen widersprechen den Forschungsergebnissen führender Fachverbände.

Der Versuch, trans* Menschen herabzuwürdigen, wurde ebenfalls nicht ausgelassen: Eltern von trans* Kindern seien unfähig, Verantwortung zu übernehmen, so Yiannopoulos. Dem widersprechen einschlägige Studien zur psychischen Gesundheit junger trans* Menschen, die die Bedeutung von Akzeptanz und familieninterner Unterstützung hervorheben.

 

Stimmen aus Wissenschaft und Gesellschaft

„Die massive wissenschaftliche Evidenz zeigt: Homosexualität ist eine natürliche Variation menschlicher Sexualität, keine Störung. Konversionstherapien erhöhen nachweislich das Risiko für Suizidalität und Angststörungen.“ – Dr. Jennifer Pate, American Psychiatric Association, 2023

Die erneute Hetze im US-Medienmainstream befeuert einen Diskurs, der in den letzten Jahren, auch in Deutschland, immer wieder zu einer Zunahme von Gewalt und Ablehnung gegen queere Menschen führte. Das Beispiel zeigt, wie Desinformation und personalisierte Angriffe gesellschaftlichen Fortschritt bedrohen.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.
Neue Ausweise in Kolumbien

Anerkennung von queeren Personen

Für die queere Community ist es ein historischer Schritt: Kolumbien erkennt ab sofort trans* und nicht-binäre Menschen in Ausweisdokumenten an.
Queerfeindlicher Vandalismus

Maneo betont Sachbeschädigung

Das Berliner Anti-Gewaltprojekt Maneo weist auf den jüngsten Fall von LGBTIQ+-feindlicher Sachbeschädigung hin und setzt dem Hass Liebe entgegen.