Sieg für die Community Supreme Court lehnt Überprüfung der Homo-Ehe ab
Es ist ein wichtiger Sieg für die Community in den USA – und ein noch größeres Aufatmen bei homosexuellen Menschen in den Vereinigten Staaten. Der Supreme Court in den USA wird sich nicht mit der gleichgeschlechtlichen Ehe befassen, eine Überprüfung des Urteils der Vorgänger von 2015 lehnten die neun Richter jetzt ab. Vor zehn Jahren hatte der Supreme Court einst den Weg frei gemacht für die landesweite Einführung der umgangssprachlichen Homo-Ehe.
Klage durch die Instanzen
Die homophobe Ex-Bezirksangestellte von Kentucky, Kim Davis, hatte den Fall mit tatkräftiger Unterstützung von Anti-LGBTIQ+-Verbänden in den letzten zehn Jahren bis vor den Obersten Gerichtshof getragen. Im Jahr 2015 hatte sie sich aus religiösen Gründen geweitert, einem schwulen Paar eine Ehegenehmigung auszustellen. Davis wurde zu Strafzahlungen verurteilt, verlor Runde um Runde vor Gerichten und klagte sich dabei stets trotzdem in die nächst höhere Instanz. Die Hoffnung ihrer Befürworter war groß, dass die inzwischen mehrheitlich konservativen Supreme-Richter das Recht auf Ehe für Schwule und Lesben zurücknehmen, allen voran befeuert durch die beiden Kritiker Clarence Thomas sowie Samuel Alito.
Wäre dies geschehen, wären die jeweiligen Richtlinien der US-Bundesstaaten wieder in Kraft getreten und die gleichgeschlechtliche Ehe wäre in halb Amerika wieder illegal geworden. Damit sich der Supreme Court erneut mit dem Fall befasst, wären mindestens vier Richterstimmen nötig gewesen – diese kamen aber trotz einer Mehrheit von sechs konservativen Richtern am Obersten Gerichtshof glücklicherweise nicht zustande. Eine Begründung, warum die Richter eine Überprüfung ablehnten, gibt es wie üblich in solchen Fällen nicht.
Aufatmen in der Community
Die LGBTIQ+-Community hatte mit großer Sorge die letzten Monate auf den Supreme Court geblickt, auch, weil dieser andere, sicher geglaubte Grundrechte wie das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche zuletzt 2022 revidiert hatte. Bereits Ende 2022 wurde deswegen auch unter der Biden-Regierung ein Bundesgesetz zum Schutz bestehender Homo-Ehen erlassen.
Die rund 820.000 homosexuellen US-Ehepaare und die ganze Community im Land können jetzt erst einmal aufatmen: Mit der Abweisung des Falles dürfte die gleichgeschlechtliche Ehe zunächst gesichert sein. Allerdings: Das Oberste Gericht in Texas hat erst vor kurzem beschlossen, dass Richter die Vermählung von homosexuellen Paaren aus Glaubensgründen ablehnen dürfen. Auf Umwegen könnte der Streit um die Homo-Ehe also doch abermals wieder vor dem Supreme Court landen.