Pillion in Deutschland Wird der schwule-SM-Film umgeschnitten?
Vorfreude in der Community: Der schwule SM-Film „Pillion“ mit Alexander Skarsgård (49) und Harry Melling (36) in den Hauptrollen hat endlich einen Starttermin in Deutschland bekommen. Der Filmverleiher Weltkino wird den besonderen Streifen ab dem 26. März 2026 in Deutschland und Österreich ins Kino bringen. Bleibt nur die Frage offen: Welche Version der freizügigen Story schafft es hierzulande auf die Kinoleinwand?
Siegeszug durch Filmfestivals
In Großbritannien startet das Werk bereits Ende November, im Februar 2026 kommt der Film dann in den USA in die Kinos – allerdings offenbar in einer geänderten Version. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist die jahrelange SM-Liebesbeziehung zwischen dem schüchternen Vorstandjungen Colin und dem älteren Bikerfahrer Ray nach der Vorlage des preisgekrönten Romans „Box Hill“ von Adam Mars-Jones. Bei den Filmfestspielen in Cannes sorgte „Pillion“ für stehende Ovationen und wurde zum bestbesprochenen Film des Festivals – Regisseur Harry Lighton gewann für sein Debüt den Drehbuchpreis.
Der Siegeszug ging weiter, Kritiker feierten das Werk und gaben Bestnoten, bei Rotten Tomatoes gab es die extrem seltene Top-Bewertung von 100 Prozent und beim 69. London Film Festival kam keiner an diesem Film vorbei. Für die USA reicht das offenbar nicht aus, der Film muss trotzdem umgeschnitten werden, weil die Sexszenen zu realistisch sind.
Sexszenen zu realistisch
Die amerikanische Filmbewertungsstelle MPA hat den Filmen mit dem NC-17-Rating bedacht, bedeutet: Zuschauer müssen mindestens 17 Jahre alt sein, um den Film sehen zu dürfen. Daher sollen nun die heißesten Szenen aus dem fertigen Film herausgeschnitten werden, um in den USA ein anderes Rating und damit ein größeres Publikum zu erreichen. Ziel sei ein R-Rating, sodass auch Kinobesucher unter 17 Jahren mit Begleitung eines Erwachsenen den Film sehen dürfen. Die schwule Community indes ist online empört und zutiefst verärgert.
Skarsgård hatte zu den Sexszenen betont: „Wir wollten Stereotypen vermeiden und versuchen, diese Szenen authentisch wirken zu lassen.“ Und Kollege Melling ergänzte: „Das Gute an den Sexszenen und der Grund, warum ich mich dabei so wohl gefühlt habe, war, dass es sich immer so anfühlte, als würden wir die Geschichte vorantreiben. Vielleicht sagen die Leute deshalb, dass es sich in dieser Hinsicht authentisch anfühlt. Es hat die Beziehung wirklich vorangebracht.“ Bleibt zu hoffen, dass in Deutschland die Originalversion ins Kino kommt und keine zerstückelte Variante. Eine finale Aussage dazu gibt es aktuell noch nicht.