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Ende der Hass-Gesetze

Ende der Hass-Gesetze Wird Homosexualität im südamerikanischen Guyana legal?

ms - 16.09.2025 - 14:00 Uhr
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Hoffnung in Guyana: In dem kleinen Staat im Norden Südamerikas an der Atlantikküste besteht die große Chance, dass die bisher gültigen Anti-Schwulengesetze jetzt abgeschafft werden. Ein Schritt mit großer Signalwirkung für den ganzen Kontinent. 

Abschaffung von Verbotsgesetz 

In dem kleinen Land, das größtenteils von dichtem Regenwald bedeckt ist, existiert bis heute der sogenannte Criminal Law Offences Act von 1893, ein Gesetz, dass Sex zwischen Männern verbietet und mit lebenslanger Haft bestraft. Explizit ist dabei nur männliche Homosexualität kriminalisiert, lesbischer Sex zwischen Frauen ist legal. In den letzten Jahren hat die Akzeptanz von Schwulen und Lesben im Land schrittweise zugenommen, nun fordern fünf Parteien die Abschaffung des Verbots von Homosexualität.  

Dem war die Präsidentschaftswahl Anfang September 2025 vorausgegangen, bei der mit 55 Prozent Mohamed Irfaan Ali (45) in seinem Amt bestätigt wurde. Er hatte vor der Wahl versprochen, das Anti-Homosexuellen-Gesetz aufzuheben. Fünf der sechs Parteien im südamerikanischen Land unterstützen inzwischen ebenso das Vorhaben. Auch weitere Bündnisse wie die Handelskammer für Frauen forderte inzwischen ebenfalls die Aufhebung der Richtlinien gegen schwule Männer. 

Förderung von Gleichberechtigung

Die LGBTIQ+-Rechtsorganisation Society Against Sexual Orientation Discrimination (SASOD) erklärte, sie freue sich darauf, „weiterhin mit der Regierung der Peoples Progressive Party/Civic zusammenzuarbeiten, um deren Wahlversprechen zu erfüllen, Gesetze zur Verhinderung von Diskriminierung, einschließlich jeglicher Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, zu erlassen und durchzusetzen.“ 

Zudem forderte SASOD Initiativen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in Regierung, Bildung und Gesundheitswesen sowie Notunterkünfte für homosexuelle Jugendliche. „Jetzt ist es an der Zeit, dass Versprechen in die Tat umgesetzt werden“, so ein Sprecher der Organisation. Die englischsprachige Republik Guyana hat rund 830.000 Einwohner, ist kulturell eng mit der Karibik verbunden und ist bekannt für seine Leidenschaft für Cricket und Calypso-Musik. 

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