Direkt zum Inhalt
Gruppen-Outing im Fußball

Gruppen-Outing im Fußball VfB-Chef Alexander Wehrle glaubt an ein baldiges Coming-Out von Profis

ms - 27.05.2025 - 13:00 Uhr
Loading audio player...

Bereits 2024 sorgte ein groß angekündigtes Massen-Outing von Fußballprofis aus mehreren Ländern für wochenlange Schlagzeilen, am Ende verpuffte die Aktion – kein einziger Kicker outete sich. Ob PR-Gag oder kurzfristige Panik, die Aktion des deutschen schwulen Ex-Profifußballers Marcus Urban wurde zum bitteren Rohrkrepierer. Nun meldete sich der Vorstandschef des Fußballclubs VfB Stuttgart, Alexander Wehrle (50), zu Wort. 

Hoffnung auf Outing 

Der Fußballexperte ist der Ansicht, dass sich schon bald mehrere Fußballer aus dem Profibereich outen werden, wie er im Interview mit der Bunten erklärte. Auch ein Gruppen-Outing in der Bundesliga werde es irgendwann geben. Zu den Gründen für das bisherige Schweigen erklärte der 50-Jährige weiter: „Das hängt mit Ängsten und Vorbehalten zusammen (…) Ich wünsche jedem, dazu offen stehen zu können.“ 

Wehrle selbst outete sich vor 23 Jahren, im vergangenen Jahr heiratete er dann seinen Mann Thomas Kugler. Mit Blick auf sein eigenes Outing erklärte der Vorstandschef außerdem, er selbst habe „nie negative Erlebnisse“ gehabt. Und weiter: „Auch von Spielern gab es keine Berührungsängste oder Ressentiments. Viele finden es toll, dass ich dazu stehe.“

Probleme bestehen weiterhin

Das Thema Homosexualität und Fußball ist bis heute problematisch, im letzten Jahr erklärte der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger noch, dass Homosexualität nach wie vor ein Tabu sei, viele Spieler hätten demnach bis heute große Angst davor, ihren Job zu verlieren und nicht mehr vermittelbar zu sein. 

Ganz unbegründet sind die Ängste leider nicht, zuletzt zeigte eine repräsentative Umfrage der Fanplattform FanQ in Zusammenarbeit mit dem Verband Queere Vielfalt (LSVD+) auf, dass Homophobie unter Fans bisweilen noch stark ausgeprägt ist, insbesondere bei jenen, die keinen Kontakt zur Community in ihrem privaten Umfeld haben. Ähnliches berichtete erst in diesem Frühjahr auch der erste, offen schwule Fußballspieler Australiens, Josh Cavallo (25); der Mittelfeldspieler von Adelaide United bekommt seit seinem Outing 2021 „täglich mehrere Todesdrohungen“, der Spitzensport bleibe ein „sehr vergifteter Ort“, so Cavallo.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.