Direkt zum Inhalt
Kampagne für Akzeptanz

Kampagne für Akzeptanz Lehmann warnt vor rechtsextremen, religiös-fundamentalistischen und nationalistischen Kräften

ms - 08.04.2025 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Im Rahmen des Aktionsplans „Queer Leben“ startet heute die erste bundesweite Kampagne der scheidenden Bundesregierung für mehr Akzeptanz gegenüber LGBTIQ+-Menschen, in Auftrag gegeben vom Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann. Unter dem Motto „Was ist queer?“ soll über die Lebensrealität von homo- und bisexuellen sowie queeren Menschen online aufgeklärt werden. 

Neue Einschüchterungsversuche 

Lehmann erklärte dazu: „Die Kampagne wirbt um Akzeptanz und zeigt auf, wie die Community im Alltag unterstützt werden kann. Angesprochen werden dabei vor allem Menschen, die in ihrem Alltag wenig Berührungspunkte mit LSBTIQ* haben, etwa weil sie keine LSBTIQ* persönlich kennen und es an ihrem Wohnort kaum bis kein sichtbares queeres Leben gibt. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland akzeptiert LSBTIQ* als gleichwertigen Teil der Gesellschaft und spricht sich für Antidiskriminierung und gleiche Rechte aus. Unsere Gesellschaft ist offener, vielfältiger und freier geworden. Neben vielen Fortschritten gibt es jedoch wieder zunehmend Einschüchterungsversuche und queerfeindliche Angriffe. Jeden Tag werden den Polizeien in Deutschland statistisch mindestens sechs Angriffe auf LSBTIQ* gemeldet.“ 

In den letzten Jahren sind so die Fälle von Hasskriminalität gegenüber Menschen aus der Community drastisch angestiegen, zuletzt binnen eines Jahres um 65 Prozent. Rund 90 Prozent der Angriffe werden dabei aus Scham und Angst gar nicht erst angezeigt.

Rechte und religiöse Extremisten 

Lehmann betont weiter: „Rechtsextreme, religiös-fundamentalistische und nationalistische Kräften mobilisieren wieder verstärkt gegen LSBTIQ*. Ihr Ziel ist eine Gesellschaft, die Vielfalt nicht respektiert, sondern ablehnt. Mit ihrem Aufstieg ist das gesellschaftliche Klima polarisierter und rauer geworden. Das Verhöhnen, Lächerlichmachen und Verachten von Menschen werden zunehmend normalisiert. Das beunruhigt mich zutiefst. Menschen werden angestachelt und aufgewiegelt. Das merken auch LSBTIQ* in ihrem Alltag. Daher brauchen sie den Rückhalt und die Solidarität der Bevölkerung. Ich bin der festen Überzeugung, dass Vielfalt eine Gesellschaft freier und damit auch stärker macht. Wenn Menschen angst- und diskriminierungsfrei unterschiedlich sein können und dabei gleiche Rechte und gleiche Würde haben, dann ist das ein Gewinn für uns alle.“ Online ist die Kampagne unter www.wasistqueer.de zu finden. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.