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Appell für Zivilcourage

Appell für Zivilcourage Amnesty International betont die Wichtigkeit für den Kampf für LGBTIQ+ in diesem Jahr

ms - 21.03.2025 - 10:00 Uhr
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Vor Beginn der diesjährigen Pride-Saison Ende April in Deutschland hat sich die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit deutlichen Worten gemeldet – mehr denn je sei es wichtig, sich jetzt für die Community einzusetzen. „Wir sollten nicht verstecken müssen, wer wir sind oder wen wir lieben. Oder deshalb gar Angst vor Verfolgung oder Gewalt haben müssen. Alle haben das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, unabhängig von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.“ 

Fortschritte und Misserfolge 

Dabei verweist die weltweit größte Vereinigung für Menschenrechte auf die großen Probleme, die es in vielen Ländern noch immer gibt: „Weltweit stehen Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans, oder intergeschlechtlich identifizieren, noch immer vor großen Herausforderungen. Diskriminierung, Ausgrenzung und sogar Gewalt sind für viele alltägliche Erfahrungen. Manche Staaten haben deutliche Fortschritte bei der rechtlichen Gleichstellung gemacht und beispielsweise die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert, Antidiskriminierungsgesetze eingeführt und den Rechtsschutz für trans und intergeschlechtliche Menschen gestärkt. In allen Regionen der Welt kämpfen LGBTIQ+ allerdings noch immer gegen gesellschaftliche Ausgrenzung. Amnesty International setzt sich dafür ein, dass LGBTIQ+ ein Leben in Würde und Sicherheit führen können.“ 

Einsatz der Zivilgesellschaft 

Gegen das Verweigern von grundlegenden Rechten für LGBTIQ+ sowie auch gegen die systemische Diskriminierung und homophobe Gewalt müssten die Menschen auf die Straße gehen und verstärkt sichtbar sein. In 64 Ländern weltweit sind so gleichgeschlechtliche Beziehungen nach wie vor strafbar. „In einigen Ländern droht LBGTIQ+ sogar die Todesstrafe. Dazu gehören zum Beispiel Brunei, Iran, Saudi-Arabien, Jemen, Uganda oder die Nordstaaten Nigerias.“ Dazu kommen vielerorts Einschränkungen in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Wohnraum, Arbeit, Bildung und Ausbildung.

Des Weiteren betont Amnesty auch die weltweit steigende Hasskriminalität gegenüber Menschen aus der Community: „LGBTIQ+ sind häufig Opfer von Gewalt und Verfolgung. Diese Gewalt reicht von Belästigungen und Übergriffen durch Privatpersonen bis hin zu staatlicher Repression. In vielen Fällen gehen die Täter straffrei aus, was Unsicherheit und Angst in der LGBTIQ+-Gemeinschaft verstärkt.“ 

Mut machen und kämpfen 

Die Menschenrechtorganisation möchte dabei trotz aller Probleme vor allem Mut machen: „Weltweit setzen sich Menschen für die vollständige Gleichstellung von LGBTIQ+ ein. Moderne Gesetzgebungen schaffen bereits vielerorts diskriminierende Strafgesetze ab und etablieren wirksamen rechtlichen Schutz. Und immer mehr Länder erkennen verschiedene Geschlechtsidentitäten an und ebnen damit den Weg für eine gerechtere Gesellschaft. An diese Erfolge wollen wir anknüpfen! Unser gemeinsames Engagement schafft Tag für Tag mehr Fortschritte auf dem Weg zu einer Welt, in der alle Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität – selbstbestimmt und sicher leben können.“

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