Sorge um HIV-Prävention Bündnis deutscher Vereine und die WHO befürchten durch US-Sparkurs „katastrophale Folgen“ im Bereich HIV
Ein Bündnis von mehreren großen Organisationen hat sich jetzt mit großer Sorge zur neuen Sparpolitik von US-Präsident Donald Trump geäußert, darunter das Aktionsbündnis gegen AIDS, Misereor oder auch medmissio. Der abrupte Finanzierungsstopp bei der Entwicklungshilfe treffe Menschen mit HIV mit besonderer Härte.
Warnung vor „katastrophalen“ Folgen
Mehr als 20 Millionen Menschen mit HIV sind auf das US-Programm PEPFAR (President’s Emergency Plan for AIDS Relief) angewiesen, um ihre HIV-Therapie fortsetzen zu können. Für viele Betroffene bedeutet das Ende der Finanzierung auch ein Ende ihrer Behandlung, erste HIV-Kliniken in Afrika musste daraufhin bereits in dieser Woche schließen.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte eindringlich vor den „katastrophalen“ Folgen und befürchtet nicht „nur“ eine Verschlechterung der allgemeinen Gesundheit, sondern auch eine massive Zunahme neuer HIV-Infektionen weltweit. Das einstmals gefasste Ziel, Neuinfektionen bis 2030 weltweit zu beenden, rücke damit in noch weitere Ferne.
Ausnahmeregelungen der US-Regierung
US-Außenminister Marco Rubio hat in diesem Zusammenhang eine begrenzte „humanitäre Ausnahmegenehmigung“ für die Bereitstellung von HIV-Medikamenten erteilt. Die Verbände hinterfragen allerdings, ob dabei auch weiterhin Diagnoseverfahren oder Präventionsangebote wie die PrEP finanziert werden würden.
„Die WHO und UNAIDS warnen, dass die aktuellen Entscheidungen der Trump-Regierung Jahrzehnte der Fortschritte in der HIV-Arbeit zunichtemachen könnten. Ein dreimonatiges Aussetzen der Therapie kann zu irreversiblen Schäden führen (…) Der weltweite Kampf gegen HIV/Aids und andere gravierende Infektionskrankheiten benötigt dringend eine langfristig sichere Finanzierung sowie dafür geeignete staatliche Behörden und Programme“, so Tilman Rüppel, Vorstandsmitglied des Aktionsbündnis gegen AIDS.
Die deutschen Verbände fordern daher die sofortige Rücknahme der Maßnahmen: „Die internationale Gemeinschaft muss geschlossen gegen diesen fatalen Kurs der US-Regierung protestieren. Leben dürfen nicht zum Spielball politischer Entscheidungen werden“, bekräftigt abschließend Ellen Schmitt, Gesundheitsreferentin bei Misereor.