Attentatsplan auf US-Pride 17-Jähriger IS-Sympathisant wollte laut Anklageschrift Splitterbomben beim Phoenix Pride Festival zünden
Und schon wieder konnte das FBI glücklicherweise in letzter Minute den Anschlag auf einen Pride verhindern – in Arizona nahmen die Ermittler einen 17-Jährigen fest, der auf dem Phoenix Pride Festival offenbar mehrere Bomben zünden wollte.
Splitterbomben beim Pride Fest
Das Geschworenengericht in Maricopa County, Arizona, erhob jetzt Anklage gegen den 17-Jährigen wegen Terrorismus und Verschwörung zum Terrorismus, beides Kapitalverbrechen, wie die Staatsanwaltschaft des Bezirks in einer Erklärung mitteilte. Der Minderjährige wird sich im Erwachsenenstrafrecht für seine Taten verantworten müssen.
Rund sechs Monate lange hatte sich der 17-Jährige laut Anklageschrift online mit anderen Menschen in Chatrooms über das Material und die Herstellung von Sprengsätzen und Bomben ausgetauscht – schlussendlich ließ er sich die benötigten Utensilien zum Bau mehrerer Bomben zusenden. Dabei plante der Heranwachsende laut Staatsanwaltschaft offenbar, mehrere Splitterbomben herzustellen, also jene Bomben, bei denen durch die Explosion Metallsplitter und andere gefährliche Gegenstände nach außen geschleudert werden, um so möglichst viele Menschen schwer zu verletzen oder zu töten.
Weitere Anschlagspläne in New York
Das FBI ermittelt aktuell auch gegen weitere Mitverschwörer online. Nach Ermittlungsangaben wollte der 17-Jährige mit dem Anschlag die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützen. Gegenüber der Polizei hatte der junge Angeklagte zudem beteuert, von IS-Extremisten online rekrutiert worden zu sein.
Der 17-jährige war bereits zu Beginn des Jahres erstmals verhaftet worden, nachdem er seiner Mutter erzählt hatte, er schreibe in Chatrooms mit Terroristen – die Mutter alarmierte daraufhin die Polizei. Unter Aufsicht wurde der 17-Jährige danach aber wieder frei gelassen, bevor sich nun kurz vorm Phoenix Pride Festival Mitte Oktober die Hinweise über einen geplanten Anschlag erneut offenbar verdichteten. Im Verhör hat der junge Mann zugegeben, neben der Pride-Veranstaltung in Arizona auch die Pride-Parade in New York als mögliches weiteres Anschlagsziel eingeplant zu haben.
Lob für die Ermittlungsbehörden
Jeremy Helfgot, ein Sprecher der Phoenix Pride, dankte den Strafverfolgungsbehörden eindringlich für die Sicherheit der Veranstaltung und betonte: „Glücklicherweise wurde diese Person kurz vor dem Pride von den Strafverfolgungsbehörden in Gewahrsam genommen.“ Auch Bezirksstaatsanwältin Rachel Mitchell betonte die Arbeit der Ermittler: „Es bedarf eines enormen Maßes an kooperativer Arbeit der Strafverfolgungsbehörden, um eine Spur zu finden, einen Verdächtigen ausfindig zu machen, einen Angriff zu unterbrechen und eine Verhaftung vorzunehmen, bevor eine Tragödie geschehen konnte.“
Anschlagspläne in Philadelphia
Zuletzt hatte ein sehr ähnlich gelagerter Fall in Philadelphia im September dieses Jahres für Schlagzeilen gesorgt: Die Polizei hatte dabei den 18-jährigen Muhyyee-ud-din Abdul-Rahman festgenommen, der offenbar ebenso mit Bomben entlang des Philadelphia Pride March möglichst viele Homosexuelle ermorden wollte. Der 18-Jährige hatte laut Anklageschrift Kontakt zu einer islamistischen Terrorgruppe, die Al-Qaida nahesteht. In einem Waldstück soll der junge Mann bereits mehrfach die Sprengsätze auf ihre Schlagkraft hin vorab getestet haben.