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Bombenanschlag vereitelt
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Bombenanschlag vereitelt Ein 18-jähriger Islamist plante ein Attentat auf den Philadelphia Pride March

ms - 19.09.2024 - 12:00 Uhr
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In Philadelphia konnte die Polizei einen 18-jährigen jungen Mann festnehmen, der einen Bombenanschlag auf den Pride March in der Stadt plante. Der Tatverdächtige Muhyyee-ud-din Abdul-Rahman soll demnach vorgehabt haben, Bomben in Mülleimern entlang der Route des Philadelphia Pride March zu platzieren, um so möglichst viele Homosexuelle zu ermorden. 

Bombentests im Wald 

Ermittler erklärten, der festgenommene Teenager aus West Philadelphia habe zuvor immer wieder mit einer Al-Qaida nahestehenden Gruppe namens Khatiba al-Tawhid wal-Jihad (KTJ) kommuniziert und online Material gekauft, um Massenvernichtungswaffen herzustellen – das Material wurde in seinem Wohnhaus sichergestellt. Darüber hinaus war der Heranwachsende im Besitz von taktischer Ausrüstung, Uniformen, Funkgeräten, Messern und anderen militärischen Gegenständen.

Der Stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Robert Listenbee betonte überdies, dass der 18-Jährige auch bereits zuvor Bomben im Wald hinter dem Haus seiner Familie getestet habe. Das Ziel sei dabei sehr eindeutig die LGBTI*-Community gewesen. Auf seinen zwei Handys waren konkrete Pläne für einen Anschlag auf den Pride gefunden worden. In den Verhören hatte sich der Islamist auch immer wieder über Homosexualität aufregt und diese scharf kritisiert. Nebst dem Pride kundschaftete der Tatverdächtige offenbar auch weitere Anschlagsziele aus, darunter mehrere Kernkraftwerke sowie Footballspiele der Navy. 

Als „ruhmreicher Attentäter“ zurück nach Syrien

„Der Angeklagte, der ein Stipendium für den Besuch des regionalen Colleges als Ringer hatte, beschloss bewusst, Bombenbauer zu werden. Er wollte nach dem Attentat Amerika verlassen, nach Syrien gehen und sich einer Terrorgruppe anschließen. Er entwickelte Bomben in seinem Haus und testete diese Bomben zwölf bis zwanzig Mal in seinem Hinterhof und in den Wäldern der Umgebung“, so Listenbee.

Der Bezirksstaatsanwalt betonte dabei des Weiteren, dass Abdul-Rahman bereit war, alles aufzugeben, um ein Bombenbauer für KTJ zu werden: „Er war bereit, seine Familie, seine Freunde, seine Schule und sein Wrestling-Team zu verlassen. Er hatte nicht die Absicht, in den Vereinigten Staaten zu studieren.“ Nach bisherigem Ermittlungsstand soll die Familie des Tatverdächtigen nichts von dessen Attentatsplänen gewusst haben.  

Prozess nach Erwachsenenstrafrecht

Bereits im August letzten Jahres war Abdul-Rahman im Rahmen einer laufenden Terrorismusuntersuchung nach einer FBI-Razzia verhaftet und anschließend angeklagt worden, die Öffentlichkeit wurde aus ermittlungstechnischen Gründen erst jetzt über den Fall informiert. 

Der Richter im anstehenden Prozess hat bereits beschlossen, dass der junge Mann als Erwachsener angeklagt werde und nicht mehr unter das Jugendstrafrecht falle. Der 18-Jährige befindet sich seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. 

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