Schuldbekenntnis von Santos Dem Ex-US-Politiker droht aufgrund seiner Lügen und Betrügereien eine hohe Haftstrafe
Kaum zu glauben aber wahr: Der frühere New Yorker Kongress-Abgeordnete George Santos hat sich jetzt wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls schuldig bekannt. Den einstigen schwulen politischen Superstar der Republikaner erwartet damit höchstwahrscheinlich eine mehrjährige Haftstrafe.
Ein Leben voller Lügen
Santos ging als Lügenbaron in die US-Geschichte ein, immer wieder hatte der 36-Jährige die Unwahrheit gesagt und war dabei an Dreistigkeit kaum zu überbieten gewesen. Ein gefakter Lebenslauf, angebliche Universitätsabschlüsse, erfundene berufliche Qualifikationen und Arbeitgeber und eine ausgedachte Opferrolle im Umfeld eines Amoklaufs auf einen schwulen Club. Nichts davon entsprach der Wahrheit.
Auch seine Vorliebe, sich als Drag Queen zu kleiden, stritt er ab – bis er im Frühjahr dieses Jahres versuchte, daraus Profit zu schlagen. Für September war der erste Gerichtstermin anberaumt, das Justizministerium warf ihm Betrug, Geldwäsche, Veruntreuung sowie Diebstahl von öffentlichen Geldern und Falschaussage vor dem US-Kongress vor. So soll er unter anderem Wahlkampfgelder für private Luxusartikel, exklusive Kurzurlaube, Casinobesuche und Botox-Behandlungen ausgegeben haben.
Mehrjährige Haftstrafe
Das Schuldbekenntnis ist nun offenbar seine letzte Hoffnung, mit einer etwas milderen Strafe aus der Sache herauszukommen. „Ich bedauere mein Verhalten und den Schaden, den es verursacht hat, zutiefst und übernehme die volle Verantwortung für meine Handlungen“, so Santos vor Gericht. Er stimmte zu, eine Geldstrafe in Höhe von 370.000 US-Dollar zu bezahlen. Nach der im Februar bereits festgelegten Strafmaßverkündung wird Santos trotzdem höchstwahrscheinlich ins Gefängnis müssen – ihm droht eine Haftstrafe zwischen zwei und zwanzig Jahren. Das Strafmaß wird im Februar 2025 verkündet.