Vandalismus in München Grafitti am SUB-Kulturzentrum ruft zu Mord an LGBTI*-Menschen auf
Das LGBTI*-Kultur- und Beratungszentrum SUB und LeZ in München wurde zum Opfer von Vandalismus – auf der Eingangstür des Kulturzentrums sprühten unbekannte Täter einen Mordaufruf, der sich direkt gegen die LGBTI*-Community richtet.
Kriminalpolizei ermittelt
Die Tat selbst ereignete sich nach Angaben des SUBs in der Nacht vom zweiten auf den dritten August. Das Team des Zentrums sucht online via Instagram aktuell nach möglichen Zeugen, die Einzelheiten zur Tat berichten können. Die Münchner Kriminalpolizei, konkret das Kommissariat K44, ermittelt bereits gegen Unbekannt. Es stünden die Delikte Sachbeschädigung sowie öffentliche Aufforderung zu Straftaten im Raum, so ein Polizeisprecher.
Mit schwarzer Lacksprayfarbe wurde dabei ein Graffiti an der Glastür angebracht, das einen Mordaufruf gegen Trans-Menschen beinhaltet. Das SUB selbst postete online ein Foto, verpixelte allerdings den Schriftzug: „Wir wollen die Hassparole nicht weiter teilen und inhaltlich verbreiten“, so die Begründung. Daneben haben die oder der Täter auch Aufkleber mit Regenbogenflaggen übersprüht.
Wut und Bestürzung
Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte Geschäftsführer Kai Kundrath: „Wir sind bestürzt und wütend.“ Dies sei ein „direkter Angriff auf die von der Stadt München geförderten Strukturen zur Unterstützung queerer Menschen. Es handelt sich dabei um politisch motivierte Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, so Kundrath weiter.
Bereits vor ein paar Wochen kam es zu ähnlichen Formen von Vandalismus am Isartor, dabei wurde die Regenbogenbank am Karl-Heinrich-Ulrichsplatz beschmiert. Kundrath betont deswegen auch: „Jeder kann solche Aufrufe zur Gewalt bei der Polizei anzeigen. Wir möchten alle ermutigen, das zu tun.“
Dem schließt sich auch das Lesbisch-Queere Zentrum LeZ an: „Diese Schmierereien in gleicher Handschrift sind über einen längeren Zeitraum bereits an mehreren Orten in der Stadt aufgetaucht. Falls ihr diese an anderer Stelle findet, bitte meldet dies auch an uns und/oder die Polizei.“ Hasskriminalität gegen LGBTI*-Menschen ist landesweit zuletzt erneut massiv angestiegen (plus 65%), in Bayern haben sich die Fallzahlen binnen eines Jahres verdoppelt.