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Daniel // © vvg
Rubrik

Umfrage Rasieren oder Frisieren - wie wichtig sind dir Haare?

vvg - 14.07.2024 - 14:00 Uhr

Obwohl ich gelernter Frisör bin, gehe ich alle 10-14 Tage zu meinem Lieblingsbarbier zum Bartschneiden, Haare färben und schneiden und lasse mich gerne auch mal mit einer Kopfmassage verwöhnen. 

Frisurentechnisch habe ich alles durch: ich hatte lange Haare, die mich aber beim Essen immer gestört haben. Ich hatte sie raspelkurz, eine Föhnfrisur, einen Fassonschnitt sowie eine Dauerwelle. Und als Kind sogar einen Vo-ku-hi-la-Schnitt. Und jetzt im Sommer wird alles wieder kurz geschnitten. Es wächst ja wieder nach.

Im Bad morgens brauche ich circa dreißig Minuten, je nachdem, was ich benutze. An Hilfsmitteln - außer einer Schere um Spitzen zu schneiden - benutze ich Schaumfestiger, Volumenpuder und einen Föhn oder Bürste zum „rundbürsten“. Was ich dagegen gar nicht benutze sind Wachs, Gel oder Haarlack. Typen, die das benutzen, darf man ja nicht an die Haare gehen. 

Früher war es Trend, glattrasiert zu sein, heute ist es Trend einen Bart zu tragen. Ich habe generell guten und vollen Haarwuchs und viele die gerne einen Bart hätten, die aber mit Barthaaren nur spärlich gesegnet sind, beneiden mich um meinen Bartwuchs. Aber ich habe auch ein negatives Barterlebnis: Ich lernte einen netten jungen Mann kennen lernte, der mir nach dem ersten Kuss sagt: ich solle mich von meinem Bart trennen, der ginge gar nicht! Zuerst war ich baff, habe mich dann getrennt, aber vom Typen. Von meinem Bart trenne ich mich lediglich, wenn ich als „Maleficent“, „Die Hexe von Oz" oder als „Verrückter Hutmacher" im Karneval unterwegs bin.

Sollte ich mal Glatze bekommen, was ich wegen meiner guten Haar-Gene nicht glaube, wäre ich auch bereit, Geld dafür auszugeben, um das zu beheben. Es gibt ja genug Möglichkeiten.
Daniel

Emre // © vvg

Ich bin gegen das Rasieren und für das Frisieren. Im Sommer 2019 – also vor über 4 Jahren – habe ich beschlossen, meine Haare wachsen zu lassen. Davor trug ich kurze Haare. Es war die Zeit der Gossip-Ära und des Undercuts, so war ich unterwegs. Jetzt lasse ich die Haare bewusst wachsen, mit einem bestimmten Ziel: Wenn sie so lang sind, dass sie bis zur Hüfte reichen – momentan haben sie schon eine Länge, dass sie bis zu den Rippen gehen - werde ich sie für einen guten Zweck abschneiden, sie für krebskranke Kinder, die ihre Haare verloren haben spenden.

Ich trage meine Haare meist als Dutt, weil sie mich sonst bei meiner Arbeit stören. Mit offen langen Haaren komme ich schnell ins Schwitzen: im Sommer sowieso und im Winter durch Heizungswärme.

Meine Mutter hat sich an meine Haare gewöhnt, ich glaube sie wäre traurig, wenn ich ankäme und mich ohne Vorankündigung von meiner Haarpracht getrennt hätte. Mein Freund liebt meine langen Haare ebenso und besonders gern krault er meinen Bart. Aber ich kenne auch die andere Seite; in der Szene, wo die Jungs gerade auf glattrasierte Gesichter stehen oder Typen, die noch keinen Bartwuchs haben, bekomme ich direkt Absagen. Das ist mir aber unbedeutend. Für mich muss ein Partner Herz und Zuneigung haben. Das ist mir wichtiger, als die Länge seiner Haare. 

Der einzige Grund, einmal etwas an meinen Haaren zu ändern, ist der, dass es nach dem Schwimmen und dem Duschen viel Zeit erfordert, die Haare wieder zu trocknen.

Mein Bart ist noch nicht ganz so alt. Ich trage ihn gerne zum Knoten geflochten; wofür ich von vielen Leuten sehr positive Reaktionen bekomme.
Emre

Jakob // © vvg

Ich mag beides – Haare und Bart. Wenn ich mal nicht vor die Türe muss und zu Hause bin, rasiere ich mich nicht, weil ich mich auch damit ganz wohl fühle. Wenn ich dagegen zu diversen Veranstaltungen gehe, rasiere ich mich sehr gerne und spüre meine pure Haut. Ich habe aber keinen sehr ausgeprägten Bartwuchs.

Mit meinen Haaren war ich zuletzt vor anderthalb Jahren beim Frisör. Ich trug im Kindergarten schon lange Haare. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass meine Mutter lieber ein Mädchen wollte; ich habe nämlich zwei Schwestern - das war schon damals meine eigene Entscheidung. und irgendwann hatte ich nach 4 Jahren, in denen ich einen Undercut trug, mal wieder Lust auf lange Haare. Vielleicht lag und liegt es auch daran, dass ich keine Lust habe, zum Frisör zu gehen. Beim Schlafen trage ich meine Haare offen und morgens mache ich mir einen Zopf. Fertig. Den Zopf, weil meine Haare lockig sind – besonders nach dem Waschen – dann hängen sie mir ständig im Gesicht und das ist auf Dauer anstrengend.

Ich hatte auch mal blaue Haare, das war eine wichtige Phase in meinem Leben. Auch heute wäre ich noch offen für neue Experimente, aber mein Freund ist dagegen.

Ich bin kein Stereotyp, der ständig in der Szene unterwegs ist und was andere Leute über mich denken, bekomme ich gar nicht mit. Ich bewege mich in einem Umfeld, wo es gar nicht so um Äußerlichkeiten geht, darüber bin ich froh. Für meine Eltern ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich so sein kann, wie ich sein möchte, da gibt es - ähnlich wie bei meinem Outing - überhaupt gar keine Probleme.
 

Kim // © vvg

Ich finde es für mich schöner, wenn ich rasiert bin, weil ich dann ein besseres Hautgefühl habe. So rasiere ich mich wöchentlich zwei Mal; nicht nur im Gesicht, sondern allgemein am Körper. Allerdings trage ich einen kleinen Schnäuzer, den ich auch stehen lassen möchte, damit ich nicht so jung aussehe. Der restliche Bartwuchs muss dem Rasierer weichen.

Meine Haare auf dem Kopf sind ist mir sehr wichtig und ich wechsle oft und gerne meine Frisur. Mal trage ich sie hochgestylt, ein anderes Mal streng zur Seite gekämmt oder durcheinandergewuschelt. Ich gehe 1x pro Woche zum Frisör und verändere meine Frisur je nach Laune und Stimmung. Ich experimentiere auch gern mit Farben. Am ausgefallensten waren sie, als ich sie in Pink färben ließ. Ich liebe es einfach, mich zu verändern und aus der Masse herauszustechen. Auch meine jetzige Farbe Schwarz ist nicht meine echte Haarfarbe. Trüge ich Naturfarbe, wären meine Haare straßenköterbraun. Aber meine Augenbrauen sind echt und schon immer dunkler.

Morgens im Bad brauche ich etwa fünfzehn bis dreißig Minuten. Haare sind für mich wichtig und schön, wenn man(n) sie hat! Mein Partner müsste auch Haare haben und ebenso Lust, sie zu stylen. Ein Mann ohne Haare käme für mich nicht in Frage. 

Sollten mir irgendwann meine Haare ausfallen, würde ich mich für eine Perücke entscheiden. Also ich gestehe, dass ich da schon sehr eitel bin. Ich kenne zwar auch hübsche Männer, denen eine Glatze echt gutsteht, aber ein Mann ohne Haare ist für mich leider nicht der Richtige. Ich selbst habe auch mal experimentiert und mir eine Glatze geschnitten, aber ich sah aus wie ein Straftäter. 
Kim

Sascha // © vvg

Meine Haare rasiere ich bestimmt schon seit zwölf Jahren ab. Ich hatte immer sehr dünnes Haar - wohl eine Vererbung vom Opa - und als es anfing, dass die ersten Haare ausfielen, habe ich mich entschieden, alles abzurasieren. Hätte ich volles Haar gehabt, wäre das anders gewesen, aber so waren mir die immer mehr schwindenden Haare nicht mehr wichtig. Es hat mir auch nichts ausgemacht, im Gegenteil: Ich war froh, dass die ständigen Frisörtermine wegfielen und ich mich nicht um meine Frisur kümmern musste.

Volles Haar bei Männern – so wie mein Freund das hat – gefällt mir natürlich, aber das habe ich nun mal nicht. Ich glaube auch, dass volles Haar viel Zeit beansprucht. Die Zeit, die andere morgens mit ihren Haaren im Bad verbringen, kann ich länger schlafen. Außerdem bin ich am ganzen Körper wenig behaart, also passt der haarlose Kopf auch zu mir.

Natürlich ist es vorgekommen, dass mich schwule Männer spüren ließen, dass sie auf Männer mit Haaren stehen und sie mich daher nicht oder weniger beachteten. Das ist jedoch reine Geschmackssache und ich kann damit leben. Ich weiß ja, meinen Mann stört das nicht.

Ein Mann muss nicht am ganzen Körper behaart sein; und ich würde keinen Typen zurückweisen, nur, weil er eine Glatze hat. Ich glaube, vor etlichen Jahren hatte man wesentlich mehr Probleme, wenn Mann bemerkte, dass die Haare ausfallen. Heutzutage ist Glatze auch eine Art Mode und zum Fetisch geworden. Das muss aber jeder selbst wissen, wie er mit dem Problem Haarausfall umgeht. Mir persönlich ist es unwichtig geworden. Für mich ist es wichtiger, glücklich zu sein und dazu brauche ich keine Haare.
Sascha

Skyler // © vvg

Bei Haaren kommt ganz darauf an, wo sie wachsen; auf dem Kopf sind sie mir sehr wichtig. Ich habe mir meine Haare seit zwei Jahren nicht mehr geschnitten, weil ich sie lang wachsen lassen möchte; lediglich am Scheitel habe ich sie etwas gestuft geschnitten. Ich liebe es, sie alle drei bis vier Monate zu färben, wobei ich jedes Mal eine andere Farbe auswähle. Zuvor hatte ich sie blau, davor grün gefärbt. Immer sehr unterschiedlich und immer mit sehr leuchtenden, auffälligen Farben. Es macht mir Spaß und es ist mir bewusst, dass ich damit auffalle. Wenn ich irgendwann keine Lust mehr auf die Farbe habe oder diese nach mehrmaligem Waschen verblasst, entscheide ich mich für eine neue Farbe. Ansonsten brauche ich morgens im Bad nicht viel Zeit, da ich vom Styling her nicht viel mit meinen Haaren mache.

Mehr Zeit brauche ich für das Rasieren, weil ich für mich keinen Bartwuchs möchte. Ein Bart hindert mich daran, mich so ausleben zu können, wie ich bin. Ich bin sogar bereit, meine Barthaare für immer entfernen und weglasern zu lassen; was mir momentan aber noch zu teuer ist. Am liebsten wäre mir, wenn ich gar keine Haare mehr am Körper hätte, ausgenommen am Kopf natürlich.

Für meine Haare bekomme ich meist viele Komplimente und auch die jeweils gewählte Haarfarbe kommt cool an. Zurzeit teilt der Mensch an meiner Seite, die gleiche Leidenschaft zu gefärbten Haaren. Das wäre aber für mich kein Muss. Momentan ist es aber erfreulicherweise der Fall und das ist gut so. Es ist ja jedem Menschen selbst überlassen, wie er seine Haare trägt, welche Länge sie haben und welche Farbe bevorzugt wird.
Skyler

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