Hass auf dem Smartphone Neue Zahlen belegen massive Zunahme von Hetze im Netz – besonders betroffen sind LGBTI*-Menschen
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat jetzt die Fallzahlen für politisch motivierte Straftaten im Bereich „Hassposting“ veröffentlicht: Im Jahr 2023 wurden dabei 8.011 Fälle registriert, eine Steigerung von 136 Prozent binnen eines Jahres. LGBTI*-Menschen gehören dabei zu den Top-5-Opfern in der Statistik.
Massiver Anstieg von Online-Hass
Die häufigste Delikten dabei waren Volksverhetzung (3.251 Fälle) und Beleidigungen (2.438 Fälle). Die Experten sind sich darin einig, dass die Statistik nur einen sehr geringen Teil der tatsächlichen Fälle von Hasspostings festhalten kann, trotzdem würde die massive Zunahme von Fällen bereits sehr gut aufzeigen, wie sich das Klima im Netz allgemein verschlechtert hat. Zum Vergleich: Vier Jahre zuvor im Jahr 2019 wurden gerade einmal 1.500 Fälle dokumentiert.
Rechtsextreme und Islamisten
Der Hass online kommt dabei zum größten Teil demnach von Rechtsextremisten. Die zweitgrößte Gruppe verbreitet Hetze im Internet aufgrund von einer religiösen und/oder ausländischen Ideologie, im Verfassungsschutzbericht von dieser Woche werden hierbei explizit Islamisten genannt. Über 3.000 Fälle lassen sich nicht eindeutig einem politisch motivierten Bereich zuordnen. Die jüngste forsa-Umfrage hierzu im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW hielt dabei allerdings fest, dass inzwischen 37 Prozent der Menschen in Deutschland regelmäßig mit Hate Speech konfrontiert sind.
Im Opfer-Ranking stehen dann Politiker an erster Stelle, gleich gefolgt von Menschen mit einer anderen politischen Meinung. Ebenso weit vorne finden sich dann Angriffe gegen Homosexuelle und queere Personen. Jeder dritte Nutzer online in Deutschland (37%) hat auch bereits erlebt, wie LGBTI*-Menschen verbal im Internet attackiert wurden.