Frust in Großbritannien Parlamentarier proben Aufstand gegen Regierung
Der Frust und die Wut in der LGBTI*-Community ist groß, nachdem zuletzt die britische Regierung ein Verbot von Konversionstherapien bei der berühmten King´s Speech nicht zum Thema gemacht hat und damit klar scheint, dass das Vorhaben vor den nächsten Wahlen 2025 wohl nicht mehr umgesetzt wird.
Mut der Verzweiflung?
Im Wagemut der Verzweiflung haben sich jetzt allerdings einige Abgeordnete unterschiedlicher Fraktionen im britischen Parlament zusammengeschlossen, um eine Debatte über das Verbot zu erreichen – sie proben sozusagen den Aufstand gegen die Regierung. Ob dafür allerdings die nötigen Stimmen zusammenkommen, dürfte mehr als fraglich sein – ebenso wie die Sachlage selbst.
Die Baroness und Abgeordnete Lorely Jane Burt ließ sich davon allerdings offenbar nicht abbringen, sie fordert nun eine Debatte im House of Lords und hat dafür Unterstützer unter den politischen Kollegen gefunden. Die Hoffnung auch seitens der LGBTI*-Verbände in Großbritannien flammt nun daher erneut auf, dass sich das britische Parlament so schlussendlich doch noch für ein Verbot aussprechen könnte.
Kein Ende in Sicht?
Immer wieder war in den letzten fünf Jahren ein Verbot auf den Tisch gekommen – und verschwand davon kurz darauf wieder. Zuletzt hatte auch der britische Premierminister Rishi Sunak bekundet, nun endlich die unseriösen Homo-Heilungen unter Strafe stellen zu wollen, die vor allem im Umfeld von christlichen Organisationen im Vereinigten Königreich noch angeboten und durchgeführt werden. Aus dem im Sommer bekundeten Vorhaben wurde erneut allerdings nichts.
Ähnlich wie Vorgänger Boris Johnson scheint nach Informationen von Mitgliedern der Konservativen Partei wohl auch Sunak damit zu kämpfen, wie konkret der Gesetzestext formuliert werden könnte und ob auch Trans-Menschen inkludiert werden sollen. Würde auch die selbstdefinierte Geschlechtsidentität via Gesetz geschützt werden, würde dies möglicherweise bedeuten, dass weder Eltern noch Mediziner künftig eine selbstgewählte Diagnose hinterfragen oder nach anderen Ursachen für eine gefühlte Transsexualität suchen dürfen. Ebenso könnte jedwede andere Behandlung wie beispielsweise eine abklärende Therapie dann unter Strafe stehen – genau das will Sunaks Regierung allerdings nicht. Ein offenbar nach wie vor unlösbares Dilemma.