Denkmalpläne schreiten voran Favorit der Hamburger Kunstszene wird realisiert
Positive Nachrichten aus Hamburg – der Favorit der Kunstszene für das zweite Denkmal der Community in der Hansestadt mit dem Titel „Für Capri und Roxi“ wird nun realisiert, die Bürgerschaft stimmte mehrheitlich mit Ausnahme der AfD für die Finanzierung. Das Denkmal soll an die Ausgrenzung von Schwulen in der Hansestadt erinnern. Die Verwirklichung wird rund 100.000 Euro kosten.
Gedenken an die Diskriminierung von Schwulen
Das geplante Kunstwerk soll dabei an zwei historische Schwulenbars erinnern sowie an das 1960 dort verhängte Tanzverbot der Stadt für „einschlägige Tanzlokale“ – ein direkter Angriff auf die homosexuellen Gäste. An einem historischen Standort im Bezirk Hamburg-Mitte kann das „tänzerische Werk“ nun entstehen, das im Rahmen des künstlerischen Wettbewerbs „Denk-Ort sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ entwickelt wurde.
Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Isabella Vértes-Schütter, betonte dazu: „Dem Kunstwerk ´Für Capri und Roxi´ kommt eine historische und gesellschaftliche Bedeutung zu, denn es lenkt den Blick auf ein bislang vernachlässigtes Thema. Es erinnert uns daran, wie insbesondere schwule Männer
in Hamburg staatlich diskriminiert und ausgegrenzt wurden. Mit der Realisierung des Kunstwerks setzen wir nun ein starkes Zeichen für die Anerkennung von sexueller Vielfalt und gegen Diskriminierung. Dafür stellen wir aus dem Sanierungsfonds bis zu 100.000 Euro bereit. Wir schaffen mit ´Für Capri und Roxi´ nicht nur ein Mahnmal, sondern auch einen Raum der Erinnerung und des Respekts. Das Kunstwerk ist eine tolle Ergänzung zum ´Pavillon der Stimmen´, der nach Rücksprache mit der Community zum neuen ´Denk-Ort sexuelle und geschlechtliche Vielfalt' werden wird.“
Zwei besondere Denkmäler für die Community
Der Hamburger „Pavillon der Stimmen“ entsteht derzeit als zentrales Denkmal für die ganze LGBTI*-Community direkt an der Binnenalster – ein klares Statement für mehr Akzeptanz und gegen Diskriminierung und Hassverbrechen. Das zweite Hamburger Denkmal „Für Capri und Roxi“ versteht sich als Ergänzung und Fokussierung auf die Lebensrealität von schwulen Hamburgern im letzten Jahrhundert.
Auch René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion in der Hansestadt, betonte die Wichtigkeit des zweiten Mahnmals: „Das Kunstwerk beleuchtet ein bisher kaum bekanntes Kapitel der Diskriminierung von Schwulen in Hamburg und trägt dazu bei, dieses Unrecht sichtbar zu machen (…) Es ist für uns als tolerante und weltoffene Metropole entscheidend, sich sowohl der eigenen Vergangenheit als auch den fortbestehenden Herausforderungen der Gegenwart zu stellen, um eine diskriminierungsfreie Gesellschaft mit gleichen Chancen für alle zu schaffen."