Mehr Solidarität Gemeinsam gegen Rechts, fordert das CSD-Team in Brandenburg an der Havel
In diesem Jahr blieb beinahe kein CSD in Deutschland von gewalttätigen Angriffen verschont, ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Anfeindungen von Rechtsextremisten. Das Team des CSD Brandenburg an der Havel wünscht sich für die Pride am Samstag daher jetzt mehr Solidarität aus der ganzen LGBTI*-Community. Bereits im Vorfeld war es zuletzt mehrfach zu Drohungen von rechten Extremisten gekommen, die online auch offen dazu aufriefen, den CSD gezielt zu stören.
Bitte um Solidarität
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen dabei, dass es nicht nur bei Androhungen bleibt – auch im letzten Jahr hatten Rechtsextreme CSD-Teilnehmer angepöbelt. Zu den jüngsten Androhungen sagt das CSD-Team: „Darüber sind wir wütend und traurig, aber nicht überrascht, nachdem wir im letzten Jahr Ähnliches erlebt haben und dieses Jahr auch andere CSDs Anfeindungen erlebt haben. Deswegen bitten wir hier um eure Solidarität! Wir sind darauf angewiesen, dass viele Menschen zur Demo kommen, damit wir bestärkt unseren Pride begehen und uns dabei sicher fühlen können! Ihr könnt uns und allen Teilnehmenden also vor allem helfen, indem ihr am 02. September mit uns in Brandenburg auf die Straße geht und all eure Friends einladet, mitzukommen!“ Passend dazu lautet das Motto in diesem Jahr: „Zusammen für ein solidarisches Brandenburg.“
Gewaltandrohungen gegenüber LGBTI*-Menschen
Zwei queere Initiativen organisieren den CSD, der um 14 Uhr am Hauptbahnhof startet und von dort weitergeht zum Neustädtischen Markt bis hin zum Nicolaiplatz. Dabei stellt das Team weiter fest: „In Brandenburg gibt es immer noch viel zu wenig Sichtbarkeit von queeren Menschen. Der Grund ist dabei nicht, dass es keine queeren Menschen in Brandenburg gibt, sondern dass sich diese schlichtweg noch immer nicht sicher fühlen. Blicke, diskriminierende Sprüche und Gewaltandrohungen gehören leider noch immer zur Realität vieler queerer Menschen. Dies geht leider nicht nur queeren Menschen so, sondern auch Menschen, welche von Sexismus, Rassismus oder anderen Diskriminierungsformen betroffen sind. Das wollen wir nicht mehr so hinnehmen.“
Konsequentere Strafverfolgung und sichere Räume
Konkret fordert das CSD-Team unter anderem eine konsequentere Verfolgung von Straftaten gegen LGBTI*-Personen sowie eine bessere medizinische Versorgung, sichere Räume für diskriminierte Gruppen oder auch mehr finanzielle Unterstützung für Aufklärungs- und Bildungsarbeit.
„Es wird wieder einmal deutlich, wieso wir diese Veranstaltungen brauchen, denn genau solche Anfeindungen sollen dazu führen, dass Menschen, die zur LGBTQIA+ Gemeinschaft gehören, sich nicht sicher fühlen. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen und werden erst recht laut und bunt auf die Straße gehen und allen zeigen, dass es uns gibt und dass das auch gut so ist!“