Fahndung mit Hochdruck Londoner Polizei will neues Vertrauen in der LGBTI*-Community schaffen
Die Londoner Polizei sucht aktuell mit Hochdruck nach dem unbekannten Täter, der letzten Sonntag in den Abendstunden vor der alteingesessenen Schwulenbar Two Brewers zwei schwule Männer im Alter von 20 und 30 Jahren mit einem Messer attackiert und schwer verletzt hatte. Die Polizei bestätigte indes inzwischen, dass sie den Vorfall als eindeutig homophob einstuft. Für die Fahndung hat die britische Metropolitan Police nun auch Fotos des Täters veröffentlicht, die mit einer Überwachungskamera in einem Bus entstanden sind.
Brutaler Angriff vor Schwulenbar
Auf einem der Bilder ist der teilweise vermummte Täter mit blutverschmierten Händen zu sehen. Auf den Bildern trägt der dunkelhäutige Mann eine schwarz-graue Kapuzenjacke mit rotem Reißverschluss und schwarzer Gesichtsmaske sowie roten und schwarzen Handschuhen. Der Täter hatte das schwule Paar vor der Bar angesprochen und dann ohne Vorwarnung sein Messer gezückt und zugestochen. Die beiden Opfer wurden mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht, konnten inzwischen allerdings wieder entlassen werden – beide sind außer Lebensgefahr.
Angst in der Community
Die Polizei indes hat die Sicherheitsmaßnahmen in der Gegend massiv erhöht, tagtäglich werden auch die Mitarbeiter der Schwulenbar nach Feierabend von Beamten zu ihren Autos begleitet. Die Angst vor weiteren Angriffen scheint in der ganzen LGBTI*-Community sehr präsent zu sein, auch andere schwule Nachtclubs erklärten inzwischen, dass sie die Sicherheitsvorkehrungen erhöht hätten und jeder Besucher vor Einlass genaustens kontrolliert werden würde.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan hatte indes klargemacht, es gebe „keinen Platz für Hass in London!“ Und weiter: „Ich stehe an der Seite der LGBTI*-Londoner und werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Hassverbrechen in der Hauptstadt zu beenden.“ In den letzten Jahren haben die Angriffe auf LGBTI*-Menschen in England um rund 40 Prozent zugenommen.
Neue LGBTI*-Ansprechpartnerin bei der Polizei
Die Londoner Polizei ist in letzten Jahren immer wieder durch stark homophobes Verhalten aufgefallen und befindet sich deswegen bis heute unter Dauerbeobachtung von höhergestellten Sicherheitsbehörden. Um trotzdem das Vertrauen in der LGBTI*-Community zu stärken und mögliche Zeugen dazu zu ermutigen, sich zu melden, wurde jetzt für die betreffenden Bezirke eine LGBTI*-Verbindungsbeamtin ernannt.
„Wir wissen, dass sich manche Menschen aus der LGBT+-Community nicht trauen, mit der Polizei zu sprechen. Meine Rolle wurde eingeführt, um eine spezielle LGBT+-Anlaufstelle zu schaffen, die die Community unterstützt und bei Ermittlungen berät, bei denen Homophobie und Transphobie ein Motiv sind. Sie können sich direkt an mich wenden, um Rat und Unterstützung zu erhalten oder um die Ermittlungen zu unterstützen“, so die neue LGBTI*-Ansprechpartnerin Hayley Jones.