Wandel in Polen Rund 20.000 Pride-Teilnehmer erinnern Tusk-Regierung an ihr Versprechen
Sowohl vor wie auch direkt nach dem Wahlsieg bekräftigte Donald Tusk, dass er und sein neues Regierungsbündnis die gleichgeschlechtliche Ehe in Polen einführen will. Später ruderte er ein Stück weit zurück und erklärte, in einem ersten Schritt eine eingetragene Partnerschaft umsetzen zu wollen, da diese rechtlich leichter und schneller durchführbar wäre. Beim Pride am Wochenende in Warschau erinnerten jetzt rund 20.000 Teilnehmer die seit Dezember 2023 regierende Tusk-Regierung lautstark an ihr Versprechen.
Die Zeit ist reif für die Homo-Ehe
Es müsse jetzt zeitnah zu deutlichen rechtlichen Verbesserungen für Schwule und Lesben im Land kommen, immerhin habe man lange genug gewartet, so die zentrale Forderung des sogenannten Gleichheitsmarsches mit dem dazu passenden Motto: „Die Zeit für Gleichberechtigung ist jetzt!“. Dazu schwenken viele Pride-Teilnehmer die Regenbogenflagge und zeigten sich in bunten Kostümen.
Rückenwind bekam die Gay-Community auch von den jüngsten Ergebnissen einer Umfrage aus diesem Jahr, demnach erstmals eine Mehrheit von 66 Prozent der Polen die Einführung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft unterstützen würden.
Mehr Einsatz gegen Hass
Ein weiteres wesentliches Anliegen der Community im Land ist ein besserer Schutz vor Hass und Diskriminierung – ähnlich wie in weiten Teilen Europas werden auch die Angriffe auf Homosexuelle in Polen zahlenmäßig mehr und dabei zusehends auch radikaler und gewalttätiger.
Den Forderungen Nachdruck verlieh dabei auch Warschaus Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski, der an vorderster Front des Demonstrationszuges mitmarschierte. „Warschau ist eine lächelnde, tolerante und europäische Stadt. Ich hoffe, dass alle Forderungen, über die man seit vielen Jahren spricht, nun endlich in die Realität umgesetzt werden.“