Urteil nach Penis-Amputation Angeklagter wollte anderen Männern „helfen“
Drei Jahre Haft und Einweisung in eine geschlossene, therapeutische Einrichtung – so lautet das Urteil gegen einen 39-jährigen deutschen Mann, wohnhaft im Bundesland Kärnten, der mitgeholfen hat, im Rahmen einer „inszenierten Vergewaltigung“ einem anderen Mann den Penis zu amputieren.
Schwere Körperverletzung und Rückfallrisiko
Der ursprünglich aus Deutschland stammende Angeklagte hatte den Haupttäter über das Internet kennengelernt, schlussendlich fand ein Treffen in Deutschland statt, bei dem das spätere Opfer sich offenbar freiwillig den Penis hatte unter Betäubung entfernen lassen. Der lebensgefährliche Eingriff erfolgte dabei laut Staatsanwaltschaft im Rahmen einer „inszenierten Vergewaltigung“. Der eigentliche Akteur wurde in Großbritannien bereits zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, sein Helfer muss nun für drei Jahre in Haft, so das Urteil des Landgerichts in Klagenfurt. Die Richter sahen den Tatbestand der absichtlich schweren Körperverletzung gegeben und betonten überdies das erhebliche Rückfallrisiko.
Schwere psychische Störung
Ein psychiatrisches Gutachten attestierte bei dem Mann eine „nachhaltige psychische Störung“. Zuvor hatte auch sein Verteidiger betont, dass der Deutsche unter einer „Störung seiner Geschlechtsidentität“ leide. Vor Gericht erklärte der 39-Jährige überdies, er wolle geschlechtslos leben, weswegen er sich in der Vergangenheit bereits selbst mehrfach verstümmelt und sein eigenes Geschlechtsteil, die Hoden, einen Finger und mehrere Zehen abgeschnitten habe. Mit seinem Entschluss, einer Penis-Amputation beizuwohnen, wollte er einem anderen Mann mit einer offenbar ähnlichen Problematik „helfen“. Erschwerend kam vor Gericht hinzu, dass bei dem Deutschen Bilder mit sexualisierten Darstellungen von Kindern sowie Chats über Minderjährige gefunden worden waren.