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Strafanzeige gegen Milei
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Strafanzeige gegen Milei Argentiniens Staatspräsident Javier Milei muss sich für sein Homosexuellen-Bashing verantworten

ms - 30.01.2025 - 14:00 Uhr

Nachspiel für Argentiniens Staatspräsident Javier Milei – sein schwuler Landsmann und Kongressabgeordneter Esteban Paulón reichte jetzt eine Strafanzeige gegen ihn ein. Grund ist die Rede von Milei beim World Economic Forum in Davos letzte Woche; Milei hatte dort massiv gegen die LGBTIQ+ Community gewettert und dabei auch diverse Falschaussagen über Homosexuelle und queere Menschen gemacht.  

Hass-Triaden gegen LGBTIQ+

Unter anderem hat Milei dabei Homosexualität mit Pädophilie gleichgestellt und betonte überdies, dass die „Gender-Ideologie von LGBTIQ+ schlicht und einfach Kindesmissbrauch“ sei. „Sie sind Pädophile“, so der Staatspräsident weiter. Der „Virus der Woke-Ideologie“ sei dabei „die große Epidemie unserer Zeit, die geheilt werden muss. Das ist das Krebsgeschwür, das wir loswerden müssen“, so Milei. Als vermeintlichen „Beweis“ für seine Behauptungen führte Milei den Fall eines schwulen Paares aus Georgien ins Felde, die verhaftet worden waren, weil sie ihre jungen Adoptivsöhne missbraucht und an einen Pädophilenring weitergereicht hatten. 

Aufruf zu Gewalt

Paulón, der sich seit Jahren für LGBTIQ+ Rechte einsetzt, betonte im Zuge seiner Strafanzeige, dass Milei mit seinen Aussagen negative Stereotypen fördere und zu Gewalt gegen die Community aufrufe. „Milei radikalisiert Hassreden, die auf Lügen und erfundenen Wahrheiten basieren. Er erweckt schädliche Stereotypen gegen die LGBTIQ+ Community, was Angst und Schrecken in unseren Gemeinschaften erzeugt. Wir haben Strafanzeige erstattet, da wir davon ausgehen, dass seine Äußerungen mehrere Straftaten darstellen, die durch seine Amtseinführung als Präsident noch verschärft werden“, so Paulón gegenüber dem Washington Blade. 

Zudem betonte der argentinische Politiker: „Es gibt Väter und Mütter, die Angst haben, denunziert zu werden, weil sie ihren Kindern erlauben, ihre Geschlechtsidentität auszudrücken. LGBTIQ+-Paare fürchten, dass man ihnen ihre Kinder wegnimmt. Diese Art des Diskurses aktiviert ultrakonservative Gruppen, die Milei politisch unterstützen, aber nicht die Gefühle der Mehrheit der argentinischen Gesellschaft widerspiegeln.“

Milei hat sich dabei bereits in der Vergangenheit mehrfach als Gegner der Community etabliert – er schaffte kurz nach seinem Amtsantritt das Ministerium für Frauen, Gender und Diversität ebenso wie Richtlinien zur Anti-Diskriminierung ab. Der Schutz von LGBTIQ+ Menschen im Land gerade im Berufsleben wurde dadurch massiv untergraben, wie Paulón betonte. Konservativ-religiöse Kräfte im Land fühlten sich dadurch zudem ermutigt, verstärkt erneut gegen die Community vorzugehen.    

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