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Starkes Zeichen

Starkes Zeichen in Kanada Die größte Gewerkschaft des Landes ruft zur Unterstützung von LGBTIQ+-Menschen auf

ms - 15.05.2025 - 10:00 Uhr
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Die Angriffe  gegen die Community haben weltweit immer mehr zugenommen, auch in Kanada, das sich jahrelang rühmte, in puncto Gleichberechtigung für LGBTIQ+ alles erreicht zu haben. Der Wind hat sich gedreht, die Hassverbrechen haben auch hier zugenommen. Mit einer starken Botschaft meldet sich da nun Kanadas größte Gewerkschaft Unifor zu Wort und will ein Zeichen für Toleranz und Akzeptanz setzen. 

Tägliche Diskriminierung im Job

Der Verein betonte dabei den „alarmierenden Anstieg des Hasses“ gegenüber LGBTIQ+-Menschen im Land. Ähnlich wie in Deutschland wurde auch in Kanada zuletzt 2023 ein Anstieg von 69 Prozent bei den Hassverbrechen verzeichnet, die sich gegen die sexuelle Orientierung ihrer Opfer richten. Diese Eskalation verdeutliche eine wachsende Intoleranz, die das Leben von LGBTIQ+-Personen und ihren Verbündeten tiefgreifend beeinträchtigt, so Unifor weiter. Das merken auch die rund 320.000 Mitglieder der Gewerkschaft, viele davon sind homo- und bisexuell beziehungsweise queer. Inzwischen sieht sich der Verein täglich mit Berichten von Mitgliedern konfrontiert, die im Job angegriffen wurden oder Diskriminierung erlebt haben. 

Einigkeit und Solidarität

Unifor betonte dazu: „Die Stärke der Gemeinschaften ist der Schlüssel zum gesellschaftlichen Wandel.“ Es sei jetzt die Zeit gekommen, Einigkeit und Solidarität zu zeigen, gerade angesichts der Entwicklungen im Nachbarland USA, in der die Gesellschaft immer mehr gespalten würde und queere Personen immer mehr im Zentrum der politischen Angriffe stehen würden. „Für Unifor ist Vielfalt eine lebenswichtige Kraft, Gleichberechtigung ist ein erkämpftes Recht und Inklusion ist für eine gerechte Gesellschaft von grundlegender Bedeutung“, so die Gewerkschaft in ihrer Erklärung an alle Mitglieder. Mit Sorge betrachte man da erste neue gesetzliche Einschränkungen im Land, die gegen die trans* Community gerichtet sind, sowie vor allem finanzielle Kürzungen bei der Förderung von LGBTIQ+ insgesamt. 

Die Gewerkschaft hat zudem angekündigt, im Juni einen neuen Leitfaden namens „Transitioning Workers“ herauszugeben, ein umfassendes Angebot mit vielen praktischen Vorschlägen für Gewerkschaftsvertreter, wie trans* Mitarbeiter bestmöglich unterstützt werden können. „Diese Einigkeit ist in Zeiten der Unsicherheit besonders wichtig. Für Unifor ist Solidarität die stärkste Waffe gegen Intoleranz und ein Weg zum Aufbau eines integrativeren, gerechteren und geeinten Kanadas.“

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