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Russische Folternetzwerke
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Russische Folternetzwerke Opfer sollen mutmaßlich auch LGBTI*-Menschen gewesen sein

ms - 04.11.2022 - 13:00 Uhr

Wie der WDR und die Tagesschau heute berichten, fanden ukrainische Ermittler laut offiziellen Angaben bisher 22 Folterstätten in der ukrainischen Region Charkiw – dort sollen russische Soldaten Menschen mit Schlägen, Elektroschocks und Waterboarding gefoltert haben. Die Berichte der Opfer sind ein Abbild von Grausamkeit und Verrohung der russischen Streitkräfte. LGBTI*-Organisationen aus der Ukraine gehen davon aus, dass unter den Opfern auch Homosexuelle sowie queere Menschen gewesen sein könnten. Bereits zu Beginn des Krieges hatten Geheimdienstinformationen nahegelegt, dass russische Soldaten gezielt Jagd auch auf LGBTI*-Menschen machen.

Homosexuelle sind Feinde Russlands

Gegenüber dem WDR berichteten mehrere Opfer von den erlebten Gräueltaten, die an ihnen begangen worden sind. Oftmals über viele Tage sollen nicht nur ukrainische Soldaten, sondern auch unbescholtene Bürger immer wieder gefoltert worden sein. Oftmals gerieten Menschen auch immer wieder in die Fänge der Russen, so beispielsweise Oleksandr Gluschko gegenüber der Tagesschau: „Sie haben mich zu Brei geschlagen. Dann haben sie mich einfach über die Straße geschleift und ins Gebüsch geworfen.“ Offiziell suchen die russischen Soldaten nach “verdächtigen“ Menschen und nach “Feinden“ Russlands. Dazu passend will Putin noch in diesem Monat das Anti-Homosexuellen-Propaganda-Gesetz im eigenen Land verschärfen lassen, um alle LGBTI*-Russen mit einem Streich sozusagen ebenso zu Feinden im eigenen Land erklären lassen zu können.

Elekroschocks, Scheinexekutionen, Waterboarding

Die jetzt entdeckten 22 Foltereinrichtungen dürften dabei bei weitem noch nicht alle sein, nach Recherchen der Nachrichtenagentur AP wurden solche Stätten in vielen ukrainischen Regionen unter russischer Vorherrschaft eingerichtet, gerne vor allem in Kellern, Schulen, Kindergärten oder auch Polizeistationen. Kurzum: Überall wurde demnach gefoltert. Mehrfach bestätigte auch die Polizei vor Ort, dass einige Menschen nicht nur gefoltert, sondern direkt nach Russland verschleppt worden seien. Ob darunter auch LGBTI*-Menschen sind, lässt sich gesichert nicht sagen. Nach wie vor befinden sich viele homosexuelle Ukrainer auf der Flucht, andere verschwinden scheinbar spurlos. Von der Gewalt berichten nicht nur queere Organisationen vor Ort, sondern auch ältere Ukrainer gegenüber dem WDR. Dem einen wurden alle Zähne ausgeschlagen, einem anderen die Handgelenke zerschmettert. Opfer berichten von den immer gleichen Foltermethoden: Schläge mit Metallstangen, Elektroschocks, Scheinexekutionen, Waterboarding. Nicht alle überlebten das Martyrium. Ein Opfer erklärte: „Nicht einmal die Nazis haben so gefoltert wie die Russen.“

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