Hilfe für LGBTIQ+-Asylsuchende Aufbau von Vertrauen und Sicherheit in der Schweiz
Das Schweizer Staatssekretariat für Migration SEM hat jetzt in Zusammenarbeit mit dem UNHCR, der Organisation Queeramnesty sowie weiteren queeren Verbänden eine landesweite Aktion ins Leben gerufen, um LGBTIQ+-Flüchtlingen und queeren Asylsuchenden besser helfen zu können. Nebst ausführlichen Informationen online in zwölf Sprachen soll eine große Plakat- und Informationskampagne in Asylzentren Betroffene auf die Hilfe verstärkt aufmerksam machen.
Vertrauen und Sicherheit
Ein zentraler Aspekt ist das Thema Vertrauen sowie die damit verbundene Sicherheit. Auch in Deutschland berichten NGOs, die sich um queere Flüchtlinge kümmern, dass es den Menschen oftmals schwerfällt, überhaupt vor fremden Personen über ihre Sexualität oder Geschlechtsidentität zu berichten – zu groß ist die Angst vor erneuter Ablehnung, Diskriminierung oder auch neuen Gewalterfahrungen in ihren Unterbringungen.
Einzelfall-Entscheidungen bei besonderer Verletzlichkeit
Die Schweiz will hier nun gegensteuern und LGBTIQ+-Flüchtlinge gezielt über ihre Rechte aufklären, um so eine erste Vertrauensbasis herzustellen. Das Staatssekretariat für Migration berücksichtige deswegen auch die Besonderheiten der Verfolgung von Opfern sexueller Minderheiten.
„Aus diesem Grund wird im Einzelfall beurteilt, ob Maßnahmen im Zusammenhang mit Zwangsheirat, weiblicher Genitalverstümmelung, häuslicher Gewalt, diskriminierender Gesetzgebung, Ehrenmorden und sexueller Orientierung/Geschlechtsidentität zur Anerkennung als Flüchtling führen können. In diesen Verfahren wird der besonderen Verletzlichkeit von Opfern geschlechtsspezifischer Verfolgung Rechnung getragen.“ In Deutschland gibt es für queere Flüchtlinge Anlaufstellen bei mehreren NGOs, eine zentrale Aktion seitens der Regierung gibt es in dieser Form indes nicht.