Rettung in Afrika Rechtsorganisation kämpfte erfolgreich gegen Homophobie
Die internationale Rechtshilfe-Organisation „Project Not Alone“ zieht ein positives Fazit zum Endes Jahres: Mit viel Einsatz ist es gelungen, zehn schwule Männer und lesbische Frauen aus lebensbedrohlichen Lagen in Kamerun und Nigeria zu befreien. Ihnen allen drohten jahrelange, oftmals willkürliche Haftstrafen, Gewalt und polizeiliche Selbstjustiz in ihren Heimatländern – alles nur aufgrund ihrer Homosexualität.
Homophobie im Herzen Afrikas
Die einzelnen Schicksale machen nicht nur betroffen, sondern dokumentierten dabei auch, wie weit verbreitet Homophobie und Hass auf Schwule und Lesben im Land noch immer seien, so der Verein weiter. Seit ihrer Gründung 2019 hat das juristische Team insgesamt 56 homosexuelle Gefangene in Kamerun und Nigeria freigekämpft, finanziert durch Spenden sowie durch den Grand Camp Maisie Fund (GCMF) aus Großbritannien.
Die Organisation Project Not Alone setzt sich für die Freilassung von Männern und Frauen ein, die ausschließlich wegen ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert worden sind. Die Anwälte des Vereins für Homosexuelle arbeiten pro bono, mit den finanziellen Mitteln von rund 13.000 US-Dollar im Jahr 2025 wurden Geldstrafen beglichen. Zudem werden mit den Spenden Hygieneartikel und die zusätzliche Nahrung während der Haftzeit finanziert.
„Ich dachte, mein Leben wäre vorbei“
Unter den Freigelassenen sind Bob, ein schwuler Mann, der ohne Prozess im Gefängnis von Bertoua saß, nachdem sein Liebhaber ihn angezeigt hatte, sowie die beiden lesbischen Frauen Fleur und Wanda, die wegen lesbischer Beziehungen festgenommen worden waren. Wanda erklärte nach ihrer Freilassung: „Ihr kennt uns nicht, aber ihr habt unser Leben verändert. Ich trage euch im Herzen.“ Bob sagte: „Ich möchte einfach leben, arbeiten und respektiert werden. Ist das zu viel verlangt?“
In Port Harcourt, Nigeria, wurde der 23-jährige Sully Opfer einer Falle von homophoben Angreifern. Dank der Hilfe von Project Not Alone und einem engagierten Anwalt konnte er Anfang August freikommen. „Ich dachte, mein Leben wäre vorbei, aber dem war nicht so“, berichtete er. Die Freigelassenen berichten auch von den positiven Auswirkungen der Hilfe: Dom, einer von vier geretteten schwulen Männer aus Maroua, sagte: „Das Projekt hat uns eine Stimme, einen Anwalt und vor allem eine Chance gegeben. Danke an alle, die an uns geglaubt haben.“ Asa, ein Mann aus Bertoua, ergänzte: „Wir sind lebendig herausgekommen! Wir haben unsere Würde behalten!“