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Raubüberfälle in Prag

Raubüberfälle in Prag Zwei junge Männer aus Deutschland sollen Homosexuelle in Tschechien betäubt und ausgeraubt haben

ms - 09.09.2024 - 14:00 Uhr
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Und schon wieder: Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt aktuell gegen zwei junge Tatverdächtigte, die schwule Männer betäubt und anschließend ausgeraubt haben sollen. Angeklagt wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung sind ein 23-Jähriger sowie ein 27-jähriger Mann. 

Dating-Falle in Prag

Die Masche ist altbekannt: Über schwule Dating-Apps soll das Duo bereits im Jahr 2021 Männer angeschrieben und anschließend ein Treffen mit ihnen verabredet haben. In deren Wohnungen betäubten sie ihre Opfer mit K.-o.-Tropfen und raubten sie offenbar anschließend aus. Nach bisherigem Ermittlungsstand fuhren die beiden Männer allerdings nach Prag, um dort ihre Raubüberfälle zu begehen. Ob es auch in Deutschland weitere Geschädigte gibt, ist derzeit noch offen. 

Die Polizei hat bisher zwei Opfer ermitteln können, zwei schwule Männer im Alter von 31 und 40 Jahren. Beide überlebten den Überfall, der Ältere musste allerdings für mehrere Wochen ins Krankenhaus und anschließend eine Rehabilitation durchlaufen. Als Diebesbeute wurden Handys und ein Laptop entwendet.  

Massive Zunahme von Raubüberfällen

Aktuell steht auch ein 35-jähriger Nigerianer in Berlin vor Gericht, er soll ebenso zwei schwule Männer mit K.-o.-Tropfen betäubt und anschließend ausgeraubt haben – eines der Opfer, ein 52-Jähriger Mann, erlitt dadurch einen Herzinfarkt und verstarb. 

Seit diesem Jahr mehren sich massiv die Raubüberfälle auf schwule Männer, die mittels Dating-Apps entweder an abgelegene Stellen gelockt und dort ausgeraubt oder mit Drogen betäubt werden, um sie dann ebenso zu berauben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant deswegen, alle Chemikalien verbieten zu lassen, die als K.o.-Tropfen verwendet werden.  

Die Masche sorgte auch bereits vor zwölf Jahren in Berlin wie aber auch international wie in England oder Spanien immer wieder für Schlagzeilen. Die Polizei hat bereits mehrfach vor den Gefahren des schwulen Online-Datings gewarnt und drängt verstärkt auf mehr Sicherheitsvorkehrungen. 

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