Oh Schreck! Schwul! Die Angst vor Homosexualität wird an US-Schulen immer absurder!
In den USA tobt ein Kulturkampf, im Zentrum die LGBTI*-Community – verstörend, aber inzwischen bekannt. Das führt immer mal wieder zu absurden Entwicklungen, die mal überraschen oder einen anderenorts zum Schmunzeln bringen können. Der jüngste Fall dieser Absurditäten geschah nun im US-Bundestaat Georgia. Ein Schuldirektor reagiert so panisch auf das Wort „schwul“, dass er es damit inzwischen in die landesweite Presse geschafft hat.
Ein einziges Wort und Panik brach aus
Konkret geht es dabei um den Schuldirektor Brian Nelson von Forsyth County. Dabei wurde der preisgekrönte Jugend- und Kinderbuchautor Marc Tyler Nobleman als prominenter Gastredner in die Sharon Elementary School eingeladen; unter anderem durfte Nobleman dabei auch vor einer Gruppe von Fünftklässlern über sein neues Buch „Bill the Boy Wonder: The Secret Co-Creator of Batman“ berichten. Die Biografie erzählt über den Miterfinder der Comic-Figur Batman, Bill Finger, der bis heute nie offiziell Erwähnung fand oder zu Ehren kam. Zunächst ging an dem Tag auch alles gut, bis Nobleman in einem Nebensatz schlicht und kurz erwähnte, dass Finger schwul war.
Das Wort „Schwul“ ist bereits ein zu „sensibles Thema“
Beinahe hörbar muss dem Schuldirektor dann fast der knallrote Kopf geplatzt sein, denn offenbar geriet Nelson sofort in helle Panik. Die Lesung wurde vorzeitig beendet, dem Autor verboten, das Wort „schwul“ noch einmal zu erwähnen und der Schuldirektor verfasste nach am gleichen Tag höchstselbst ein ausführliches Entschuldigungsschreiben, das via Mail an alle Eltern der Schule verschickt wurde – wohlgemerkt, ohne dass es überhaupt irgendeine Beschwerde gegeben hatte.
Nebst dem Direktor entschuldigte sich zudem kleinlaut und vorauseilend auch gleich die Kommunikationsleitern der Forsyth County Schools mit und erklärte, man habe nicht gewusst, dass der Autor „darüber“ sprechen würde, denn das sei natürlich nicht erlaubt. Auf Rückfrage der Presse, wie man so überreagieren könne, erklärte die Kommunikationsleiterin weiter, man verfahre so bei „jedem sensiblen Thema, das nicht Teil unserer Standards ist.“
Der, dessen Sexualität nicht genannt werden darf
Ähnlich wie bei Harry Potter und dem Bösewicht Voldemort – der, dessen Name nicht gesagt werden darf – wird es in Georgia über schwule Jungs wohl künftig heißen müssen: Der, dessen Sexualität nicht genannt werden darf. Der US-Bundesstaat führte im vergangenen Jahr eine Reihe von Zensurgesetzen ein, die jedwede als unpassend empfundenen Themen verbannen und den Eltern das Recht gibt, explizit über Unterrichtsmaterialien zu bestimmen und jene entfernen zu lassen, die sie nach eigenem Ermessen als „pornografisch“ oder schlicht einfach irgendwie „schädlich“ für ihr Kinder ansehen.