Neue Mpox-Fälle Betroffen ist eine vierköpfige Familie im Raum Köln
Nach Auftreten der neuen und deutlich gefährlicheren Variante des Mpox-Virus bei zwei Jugendlichen wurde jetzt eine Schule nahe Köln vorsorglich geschlossen. Der Unterricht der Förderschule in Rösrath finde für die restliche Woche nur im Distanzunterricht statt, wie der Rheinisch-Bergische Kreis mitteilte.
Ansteckung in Afrika
Bereits im Oktober dieses Jahres war es ebenso im Raum Köln zu einem allerersten Fall der Affenpocken mit der neuen Virus-Variante gekommen. Ein 33-jähriger Mann hatte sich in Ostafrika vor seiner Abreise nach Deutschland damit angesteckt.
Einen ähnlichen Ansteckungsweg vermutet das örtliche Gesundheitsamt auch im aktuellen Fall: Wahrscheinlich hat sich ein Mitglied der Familie ebenso auf einer Reise in Afrika angesteckt und dann zuhause die restlichen drei Familienmitglieder infiziert, darunter auch zwei Minderjährige. Eine Übertragung ist durch direkten Hautkontakt, den Austausch von Körperflüssigkeiten oder auch durch Tröpfcheninfektion möglich – die neue Variante der sogenannten Klade 1b ist dabei deutlich leichter ansteckend als das Virus, dass 2022 zu einer weltweiten Pandemie gesorgt hatte.
Zudem hat die neue Mpox-Version zumeist auch einen schwereren Krankheitsverlauf. In den meisten Fällen wurde das Virus seit 2022 durch sexuelle Kontakte unter schwulen Männern verbreitet – grundsätzlich kann sich aber jeder Mensch damit infizieren. Das Gesundheitsamt und die Schulleitung sind in Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut daher zu dem Entschluss gekommen, die Schule bis Freitag zu schließen. Die betroffene Familie selbst befindet sich in Quarantäne. Bislang gebe es keine weiteren Infektionen, so das RKI.
Gesundheitliche Notlage
Die neue Mpox-Variante Klade Ib verbreitet sich seit einigen Monaten rapide in mehreren afrikanischen Ländern, über 1.200 Menschen sind bislang daran verstorben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ erklärt. Behörden weltweit sollen sich damit auf einen möglichen neuen Ausbruch vorbereiten. Das Robert Koch-Institut rief die Risikogruppe der schwulen und bisexuellen Männer dazu auf, falls noch nicht geschehen, sich gegen Mpox impfen zu lassen.
Im Jahr 2022 hatten sich in Deutschland rund 3.800 Personen mit der milderen Virus-Variante zumeist durch sexuelle Kontakte infiziert, beinahe ausnahmslos waren schwule und bisexuelle Männer davon betroffen gewesen.