Neue Hass-Attacken Verbale Angriffe von Erdogan schüren Gewalt in der Türkei gegen LGBTI*-Menschen
Einmal mehr attackierte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan erneut Homosexuelle und wurde dabei bei einer Rede am vergangenen Wochenende noch einmal radikaler in seinen Aussagen – so spricht er inzwischen von einem „perversen Trend“, wenn er an LGBT denke. Einmal mehr wiederholte er dabei auch das bekannte Credo, dass die LGBTI*-Community die traditionellen Familienwerte zerstören wolle.
LGBTI*-Verbündete werden auch zu Feinden
Die Stimmung im Land indes wird immer homophober und LGBTI*-feindlicher, wie sich bereits auch bei den Pride-Paraden in diesem Sommer abgezeichnet hatte. Beim Kongress seiner AK-Partei am Wochenende erklärte Erdoğan überdies nun auch, dass er sich nicht nur gegen Homosexuelle im eigenen Land stellen will, sondern auch gegen alle Verbündeten der LGBTI*-Community.
„Wir erkennen LGBT nicht an. Wer LGBT anerkennt, kann mit ihnen marschieren gehen. Wir sind Mitglieder einer Struktur, die die Institution der Familie solide hält, die die Institution der Familie stark umarmt. Wir werden die Wurzeln der heimtückischen Handlungen austrocknen, die darauf abzielen, unsere Familieninstitution zu zerstören, indem wir perverse politische, soziale und individuelle Trends unterstützen.“
Gewalt wird immer realer
Erdoğan benutzt dabei die LGBTI*-Community ein ums andere Mal auch dafür, politische Gegner im Land direkt anzugreifen – vor den türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Mai dieses Jahres hatte er der Opposition beispielsweise auch unterstellt, sie seien LGBTI*-Mitglieder und Förderer. Die ILGA-Europe erklärte dazu, dass der Präsident und seine Partei dabei immer mehr den Hass gegenüber LGBTI*-Menschen schüren würden, dabei sei die „Gefahr von Gewalt sehr real ist.“
Erdoğans massive Anfeindungen nehmen dabei nicht nur weiter zu, sie gehen auch immer mal wieder ins Groteske über – erst im September hatte er die farbenfrohe Dekoration bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York scharf kritisiert und sprach von „LGBT-Farben“. Der tatsächliche Hintergrund für die Farbgestaltung war, wie allseits eigentlich bekannt, eine Bebilderung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung der UN weltweit.