InterPride 2027 in Rom Herausforderung für Regierung Meloni
Die ewige Stadt Rom wird 2027 den 45. Weltkongress der Pride-Bewegung ausrichten, der vom Netzwerk InterPride organisiert wird – eine globalen Organisation, die mehr als 400 Pride-Organisationen aus über 70 Ländern vereint. Der Kongress gilt als eines der bedeutendsten politischen und organisatorischen Events für die LGBTIQ+-Community weltweit.
Zusammenkunft von queeren Aktivisten
Die Entscheidung, Rom auszuwählen, wurde von den Organisatoren der Roma Pride bekanntgegeben. Im November 2027 wird die Stadt für vier Tage zum Zentrum der internationalen queeren Bewegung. Geplant sind Workshops, Plenarsitzungen und kulturelle Veranstaltungen, die auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein sollen. Insgesamt werden rund 600 Delegierte aus mehr als 400 Organisationen erwartet.
„Den Weltkongress der Pride-Bewegung auszurichten, ist sowohl eine Ehre als auch eine Verantwortung“, betonte Mario Colamarino, Präsident der queeren Organisation Circolo Mario Mieli und Sprecher des Rom Pride. In Bezug auf die politische Situation in Italien fügte er hinzu: „Wir leben in einer historischen Zeit, in der die Rechten uns verschwinden lassen wollen. Italien ist Schlusslicht in Europa und im G7, was die zivilen Freiheiten und die Rechte von LGBTIQ+ betrifft. Rom 2027 wird eine direkte Herausforderung an die italienische Regierung und Präsidentin Meloni sein: Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet.“
Stärkung der ganzen Community
Colamarino unterstrich außerdem, dass der Kongress nicht nur ein internationales Event, sondern auch eine Gelegenheit sei, das italienische Pride-Netzwerk zu stärken und Allianzen mit der Zivilgesellschaft aufzubauen: „Rom 2027 wird ein politisches, soziales und kulturelles Laboratorium sein. Das Herz der Pride-Bewegung schlägt wieder hier.“
Die Entscheidung, den Kongress nach Rom zu vergeben, wurde auch international begrüßt. Die zwei Co-Präsidenten von InterPride, Rahul Upadhyay und Rick Andre, lobten die „außergewöhnliche Führungsstärke“ des römischen Teams. Der Kongress wird unter anderem eine Pre-Konferenz für trans*, nicht-binäre, gender-non-konforme, intersexuelle und BIPOC-Gemeinschaften beinhalten. Zudem wird es die Möglichkeit zur virtuellen Teilnahme geben, um eine breitere Zugänglichkeit zu gewährleisten. Die Anmeldungen für den Kongress werden im Herbst 2026 eröffnet.
Marilena Grassadonia, Verantwortliche für Rechte und Freiheit der Partei Sinistra Italiana AVS, kommentierte die Entscheidung ebenfalls: „Die Wahl Roms ist eine klare Antwort der internationalen Gemeinschaft, die sich für die Rechte von LGBTIQ+ und gegen jede Form von Diskriminierung stellt.“ Sie fügte hinzu, dass der Weltkongress der Pride-Bewegung eine klare Botschaft sende, dass in Italien und weltweit kein Platz für reaktionäre und konservative Politiken sei. Grassadonia kritisierte zudem die Haltung der italienischen Regierung: „Die Regierung Meloni gibt immer wieder Signale in Richtung Trump und Orban“, so die Politikerin.