Mord an Geistlichen Schwuler Imam Mushin Hendricks wurde in Südafrika erschossen
Eben erst noch hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa die LGBTIQ+-Community gestärkt, nun kommen traurige Nachrichten aus dem Land: Der erste offen schwule Imam der Welt, Mushin Hendricks, wurde in der südafrikanischen Stadt Gqeberha ermordet. Der Tathergang wurde mit einer Überwachungskamera festgehalten.
Im Auto erschossen
Der 57-Jährige wollte gerade mit seinem Auto wegfahren, als ein anderes Fahrzeug den Wagen blockierte. Zwei vermummte Männer sprangen aus dem Pick-up heraus und schossen durch das hintere Fenster auf der Beifahrerseite auf den Geistlichen. Danach flüchteten die Täter bisher unerkannt. Der Imam war in der Stadt gewesen, um ein lesbisches Paar zu trauen.
Hendricks outete sich in den 1990er Jahren im Alter von 29 Jahren als homosexuell und gründete später die Organisation The Inner Circle. In einem Vorort von Kapstadt baute er zudem die Masjidul Ghurbaah-Moschee auf, ein Zufluchtsort für Homosexuelle und die ganze queere Community in der Region. Immer wieder versuchte er auch, mit Argumenten dem Hass entgegenzusteuern und setzte sich für einen Dialog über Religion und Machtstrukturen ein.
Lebenslanger Einsatz für LGBTIQ+
Der grausame Tod von Hendricks sorgt derzeit weltweit für Bestürzung und Verzweiflung, zahlreiche Geistliche und Politiker würdigten den jahrzehntelangen Einsatz des Geistlichen. Er habe einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass Südafrika ein Anti-Diskriminierungsverbot und 2006 auch die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt hat.
Der queere Verband ILGA World zeigte sich „zutiefst schockiert“ und forderte eine gründliche Untersuchung des Mordes. Zuletzt hatte Hendricks bei der ILGA-Konferenz in Kapstadt Ende 2024 gesprochen und dabei erklärt: „Für mich ist es wichtig, dass wir aufhören, Religion als Feind zu betrachten.“