Hoffnung aus Südafrika Rede an die Nation wird zur Siegesstunde für LGBTIQ+-Menschen
Gute Nachrichten aus Afrika – in den letzten Monaten kommt aus dem Land zumeist nur eine Hiobsbotschaft nach der anderen, in immer mehr afrikanischen Ländern werden dabei die Gesetze verschärft und Homosexualität kriminalisiert mit Urteilen bis hin zur Todesstrafe. Umso erfreulicher sind die jüngsten Meldungen aus Südafrika: Präsident Cyril Ramaphosa bekräftigte jetzt LGBTIQ+-Rechte.
Kampfansage gegen Nationalismus
Bei seiner Rede zur Lage der Nation (SONA) im Rathaus von Kapstadt betonte Ramaphosa, dass Südafrika seinen Werten treu bleiben müsse, um sich in einer zunehmend unsicheren Welt zurechtzufinden. Dabei warnte er auch vor „grundlegenden Veränderungen“, die derzeit im Gange seien und die sich auf jeden Aspekt des menschlichen Lebens auswirken werden.
„Angesichts dieser Herausforderungen erleben wir den Aufstieg von Nationalismus und Protektionismus, die Verfolgung engstirniger Interessen und den Niedergang der gemeinsamen Sache. Das ist die Welt, in der wir uns als aufstrebende Volkswirtschaft jetzt zurechtfinden müssen“, so der Präsident.
Menschlichkeit und LGBTIQ+-Rechte
Anschließend hob Ramaphosa die Grundwerte des Landes hervor und machte deutlich, dass dazu auch die Gleichstellung von LGBTIQ+-Personen gehört. „Als Südafrikaner stehen wir für Frieden und Gerechtigkeit, für Gleichheit und Solidarität. Wir stehen für Antirassismus und Demokratie, für Toleranz und Mitgefühl. Wir stehen für gleiche Rechte für Frauen, für Menschen mit Behinderungen und für die Mitglieder der LGBTIQ+-Community. Wir stehen für unsere gemeinsame Menschlichkeit, nicht für das Überleben des Stärkeren.“
Außerdem betonte Ramaphosa, dass sich Südafrika nicht von anderen Staaten einschüchtern lassen werde, die wie Uganda radikale Hass-Gesetze gegen Homosexuelle eingeführt haben: „Wir sind ein widerstandsfähiges Volk. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen.“
Freude bei queeren Verbänden
Die südafrikanische LGBTIQ+-Organisation Iranti begrüßte in einem ersten Statement die Rede des Präsidenten ausdrücklich – dessen Worte seien eine „bedeutsame Geste, da wir einen Rückschritt der LGBTIQ+-Rechte und das Wachstum der Anti-Gender-Bewegung auf der ganzen Welt beobachten können.“ Präsident Ramaphosa solle nun „dieser Verpflichtung konkrete Strategien und Maßnahmen folgen lassen, die das Leben von LGBTIQ+-Menschen verbessern“.