Direkt zum Inhalt
Hoffnung aus Südafrika
Rubrik

Hoffnung aus Südafrika Rede an die Nation wird zur Siegesstunde für LGBTIQ+-Menschen

ms - 11.02.2025 - 15:00 Uhr

Gute Nachrichten aus Afrika – in den letzten Monaten kommt aus dem Land zumeist nur eine Hiobsbotschaft nach der anderen, in immer mehr afrikanischen Ländern werden dabei die Gesetze verschärft und Homosexualität kriminalisiert mit Urteilen bis hin zur Todesstrafe. Umso erfreulicher sind die jüngsten Meldungen aus Südafrika: Präsident Cyril Ramaphosa bekräftigte jetzt LGBTIQ+-Rechte. 

Kampfansage gegen Nationalismus

Bei seiner Rede zur Lage der Nation (SONA) im Rathaus von Kapstadt betonte Ramaphosa, dass Südafrika seinen Werten treu bleiben müsse, um sich in einer zunehmend unsicheren Welt zurechtzufinden. Dabei warnte er auch vor „grundlegenden Veränderungen“, die derzeit im Gange seien und die sich auf jeden Aspekt des menschlichen Lebens auswirken werden.

„Angesichts dieser Herausforderungen erleben wir den Aufstieg von Nationalismus und Protektionismus, die Verfolgung engstirniger Interessen und den Niedergang der gemeinsamen Sache. Das ist die Welt, in der wir uns als aufstrebende Volkswirtschaft jetzt zurechtfinden müssen“, so der Präsident. 

Menschlichkeit und LGBTIQ+-Rechte

Anschließend hob Ramaphosa die Grundwerte des Landes hervor und machte deutlich, dass dazu auch die Gleichstellung von LGBTIQ+-Personen gehört. „Als Südafrikaner stehen wir für Frieden und Gerechtigkeit, für Gleichheit und Solidarität. Wir stehen für Antirassismus und Demokratie, für Toleranz und Mitgefühl. Wir stehen für gleiche Rechte für Frauen, für Menschen mit Behinderungen und für die Mitglieder der LGBTIQ+-Community. Wir stehen für unsere gemeinsame Menschlichkeit, nicht für das Überleben des Stärkeren.“ 

Außerdem betonte Ramaphosa, dass sich Südafrika nicht von anderen Staaten einschüchtern lassen werde, die wie Uganda radikale Hass-Gesetze gegen Homosexuelle eingeführt haben: „Wir sind ein widerstandsfähiges Volk. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen.“

Freude bei queeren Verbänden

Die südafrikanische LGBTIQ+-Organisation Iranti begrüßte in einem ersten Statement die Rede des Präsidenten ausdrücklich – dessen Worte seien eine „bedeutsame Geste, da wir einen Rückschritt der LGBTIQ+-Rechte und das Wachstum der Anti-Gender-Bewegung auf der ganzen Welt beobachten können.“ Präsident Ramaphosa solle nun „dieser Verpflichtung konkrete Strategien und Maßnahmen folgen lassen, die das Leben von LGBTIQ+-Menschen verbessern“.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Aufruf zu neuer Reform

Rechte von Regenbogenfamilien

Der LSVD+ ruft die neue Regierung dazu auf, sich zügig an eine Reform des Abstammungsrechts zu machen - und fordert auch Mehrelternschaften.
Fluchtpläne von George Santos

Kommt der Lügenbaron nach Europa?

Nach seiner Verurteilung erklärte der schwule ehemalige US-Abgeordnete George Santos jetzt, dass er möglicherweise nach Europa fliehen wolle.
Modedesigner Riccardo Tisci

Vorwurf des sexuellen Missbrauchs

Ein Mann aus New York hat den italienischen Promi-Modedesigner Riccardo Tisci jetzt wegen sexuellem Missbrauch angeklagt.
Rückschlag in Schottland

Konversionstherapien bleiben legal

Herber Rückschlag in Schottland: Konversionstherapien bleiben weiter legal. Das bisherige Gesetzesvorhaben wird bis nach der Wahl 2026 auf Eis gelegt.
Sängerin Jill Sobule ist tot

Tragischer Unfalltod in Minnesota

Die US-Sängerin Jill Sobule ("I Kissed a Girl“) ist tot. Die Vorreiterin der US-Community starb bei einem Hausbrand im Alter von 66 Jahren.
Prozessauftakt gegen P. Diddy

Vorwurf des sexuellen Missbrauchs

Prozessauftakt gegen P. Diddy: In New York muss sich Sean Combs ab heute für mutmaßlichen jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch verantworten.
Anschlagspläne auf Lady Gaga

Homophobe Tatverdächtige in Haft

Rund 2,5 Millionen Menschen feierten Lady Gaga am Wochenende beim Mega-Konzert in Brasilien - zwei Attentäter hatten dabei einen Anschlag geplant.
Freude in Australien

Premierminister bleibt im Amt

Aufatmen in der Community in Australien: Der LGBTIQ+-freundliche Anthony Albanese bleibt Premierminister in Down Under.
Ein Land ohne Menschenrechte

LGBTIQ+ in Pakistan

Die Lage in Pakistan verschlimmert sich weiter, besonders für Schwule und trans* Menschen. Queere Verbände fordern nun mehr internationalen Einsatz.