LGBTI*-Medienpreise Die größte LGBTI*-Organisation der USA, GLAAD, vergab queere Medienpreise
Während heute in Cannes die berühmten Filmfestspiele erst beginnen, kann die Filmbranche der amerikanischen LGBTI*-Community bereits feiern – in diesen Tagen wurden zum 34sten Mal die GLAAD Media Awards in New York verliehen. Die Auszeichnungen werden vergeben von der größten US-Organisation für LGBTI*-Menschen, GLAAD. Mit dabei waren auch mehrere Weltstars wie beispielsweise Musikerin Christina Aguilera und die Schauspielerinnen Vanessa Williams, Sarah Michelle Gellar, Jane Lynch und Geena Davis.
Heartstopper – Gewinner der Herzen
Viele der Preisträger sind für deutsche Zuschauer noch weitestgehend unbekannt, herausstechen dürften dabei Produktionen wie „Fire Island (Hulu) Anything’s Possible“ und die Netflix-Serie „Heartstopper“ um die Liebe eines jungen schwulen Schülerpaares in Großbritannien, die sich auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut – noch in diesem Jahr soll die zweite Staffel beim Streamingdienst veröffentlicht werden.
Nebst Filmen und Serien wurden bei den GLAAD Media Awards auch die besten LGBTI*-Kinderprogramme, der beste Musiker (Dove Cameron), die beste Broadway-Produktion (A Strange Loop) oder auch das beste Videospiel des Jahres (Apex Legends) ausgezeichnet. Dazu wurden mehrere Preise für außergewöhnliche journalistische Beiträge vergeben, sowohl im Bereich Print wie aber auch für den besten Blog und den besten Podcast.
Preis für Jonathan Van Ness von Queer Eye
Ebenso prämiert wurde Jonathan Van Ness aus der Hit-Serie „Queer Eye“, er bekam den Vito Russo Award verliehen, mit dem „ein offener LGBTQ-Medienprofi gewürdigt wird, der einen bedeutenden Beitrag zur Förderung von Gleichberechtigung und Akzeptanz geleistet hat.“ Van Ness hielt anschließend eine viel beachtete Rede, in der er konservative US-Gesetzgeber für die Einführung hasserfüllter Anti-LGBTI*-Gesetze verurteilte: „Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, wir befinden uns inmitten eines Angriffs auf die LGBTQIA+ Freiheit. Ich lebe in Texas, und allein in diesem Jahr haben wir es mit 540 Anti-LGBTQ+-Gesetzen zu tun, das ist ein Rekord", so Van Ness.
Verbündete des Jahres ist eine Country-Sängerin
Für besonders viel Applaus sorgte die Auszeichnung der Country-Musikerin Maren Morris mit dem Excellence in Media Award für ihre kontinuierliche Unterstützung der LGBTI*-Community. Morris erklärte in ihrer Dankesrede: „Ich habe im Laufe der Jahre unzählige Male gehört, dass ich eine der mutigen Stimmen in der Country-Musik bin, aber das stimmt nicht. Ich bin nicht mutig – stur bis zur Verblendung, ja – aber nicht mutig. Die richtige Entscheidung zu treffen, sollte keine Tapferkeit oder Mut erfordern. Es sollte keine heldenhafte Anstrengung erfordern, grundlegende gleiche Rechte für alle zu wollen! Ich bin eine heterosexuelle weiße Frau – mir geht's gut. Aber wenn man sein Haus verlässt und weiß, dass einem Gewalt droht, nur weil man so ist, wie man ist, wenn man sein Leben riskiert, nur weil man auf die Straße geht, dann ist das mutig!“