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Konsequenzen für die Taliban?
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Konsequenzen für die Taliban? Lage für Homosexuelle in Afghanistan nahezu ausweglos!

ms - 30.05.2023 - 11:00 Uhr

Die Situation für die wenigen überlebenden schwulen Männer in Afghanistan ist an Dramatik und Ausweglosigkeit kaum mehr zu überbieten – systematisch werden sie gejagt, inhaftiert, gefoltert und ermordet. Erst vergangene Woche prangerten auch mehrere LGBTI*-Verbände und Experten bei der Anhörung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag die grausamen Zustände vor Ort an. Nun meldet sich auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu Wort und fordert mehr Einsatz gegen das menschenverachtende Regime.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Konkret müssten gerade europäische Länder das Vorgehen der Taliban in puncto homosexuelle Männer wie aber auch im Hinblick auf die Unterjochung von Frauen endlich klar und deutlich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einstufen und dann auch danach handeln. Die Menschenrechtsorganisation drängt auf eine Untersuchung seitens des Internationalen Strafgerichtshofes – dem Vorhaben schloss sich jetzt auch die Internationale Juristenkommission ICJ an.

Während ICJ-Generalsekretär Santiago Canton dabei die systematischen Verfolgungen sowie die willkürlichen Verhaftungen und die Folter hervorhob, hält Amnesty-Asien-Expertin Theresa Bergmann kurz und knapp fest, dass es sich hier um „organisierte, großflächige und systematische Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ handele.

Appell an deutsche Bundesregierung

Die Lage in Afghanistan verschlimmert sich dabei vor allem für schwule Männer wie auch für Frauen seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 jeden Monat immer mehr. Kritik kam dabei auch an der aktuellen deutschen Regierung auf, die über ein Jahr lang nichts unternommen hatte, um Homosexuellen und queeren Menschen vor Ort zu helfen. Inzwischen wurden ein paar wenige LGBTI*-Afghanen ausgeflogen, durch wahrscheinlich teilweise unrechtmäßig gestellte Ausreiseanträge einzelner NGOs drohen nun allerdings weitere Rettungsaktionen in Deutschland gänzlich und dauerhaft zum Erliegen zu kommen – für schwule Männer kommt das einem Todesurteil in Afghanistan gleich.

Amnesty International sowie auch ICJ richten daher ganz gezielt einen Appell an Deutschland, die Aufnahmeverfahren endlich zu reaktivieren beziehungsweise auch zu beschleunigen. Die Taliban indes haben die Vorwürfe abermals als „Propaganda“ strikt zurückgewiesen.

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