Klage gegen US-Influencerin Der französische Präsident Macron und seine Frau haben eine Verleumdungsklage gegen eine US-Bloggerin eingereicht
Der französische Präsident Emmanuel Macron (47) und seine Ehefrau Brigitte Macron (72) haben beim Obersten Gerichtshof von Delaware eine Verleumdungsklage gegen die rechtsgerichtete Influencerin und Bloggerin Candace Owens eingereicht. Der Vorwurf: Sie führe eine „Kampagne der weltweiten Demütigung”, weil sie behauptet, Frankreichs First Lady sei eine trans* Frau.
Klage auf Schadensersatz
Zudem erklärte sie online weiter, dass Macron Teil eines CIA-Experiments zur Bewusstseinskontrolle sei. In ihrer 218-seitigen langen Klage führt das prominente Ehepaar weiter aus, dass Owens ihre Social-Media-Plattformen und ihren Podcast dazu nutzen würde, aus Profitgier „wissentlich falsche, transphobe Verschwörungstheorien“ zu verbreiten. Die Macrons fordern Schadenersatz und Strafschadenersatz und haben laut Reuters auch ein Schwurgerichtsverfahren beantragt.
Verschwörungstheorien für Millionen
In ihrer achtteiligen YouTube-Serie „Becoming Brigitte“ hatte Owens mehrfach behauptet, Brigitte Macron sei bei ihrer Geburt unter dem Namen Jean-Michel Trogneux, dem Namen ihres tatsächlichen Bruders, als männlich registriert worden. „Jedes Mal, wenn die Macrons ihr Zuhause verlassen, tun sie dies in dem Wissen, dass unzählige Menschen diese abscheulichen Lügen gehört haben und viele daran glauben“, so die Klageschrift weiter. Das Verhalten von Owens sei „aufdringlich, entmenschlichend und zutiefst ungerecht.“
Über 2,3 Millionen Menschen haben die Videoreihe über die Macrons online bisher gesehen. „Angesichts dieser unerbittlichen und ungerechtfertigten Verleumdungskampagne bleibt den Macrons keine andere Wahl, als vor diesem Gericht Rechtshilfe zu suchen, um die Dinge richtigzustellen, weiteren Schaden zu verhindern und die Beklagten für ihr Verhalten zur Verantwortung zu ziehen“, heißt es in der Klage weiter. Der Anwalt der Präsidentenfamilie, Thomas Clare, erklärte gegenüber FT, dass die Macrons auch bereit seien, nach Delaware zu reisen, um auszusagen. „Sie glauben, dass es wichtig ist, für sich selbst einzustehen. Owens hatte mehrfach die Gelegenheit, das Richtige zu tun, und stattdessen hat sie sie nur verspottet.“
Influencerin hetzt weiter
Die Angeklagte selbst reagierte bisher gelassen, auch mehrere Unterlassungsaufforderungen hatte sie zuvor konsequent ignoriert. Für Brigitte Macron ist es nicht der erste Rechtsstreit wegen falscher Behauptungen. Im September letzten Jahres sprach ihr ein französisches Gericht rund 9.000 US-Dollar Schadenersatz zu, nachdem auch hier Verschwörungstheoretiker behauptet hatten, die First Lady sei trans*. Die Gerüchte um das Paar halten sich seit Jahren hartnäckig, immer wieder wird behauptet, Macron sei schwul, er führe eine Scheinehe und seine Frau sei als Mann geboren worden. Beweise dafür gibt es bis heute nicht.