Keine Entscheidung beim ESC Wie will der ESC sich künftig bei Krisen positionieren?
Die Situation rund um den Eurovision Song Contest 2026 in Wien heizte sich in den letzten Wochen immer mehr auf, einige Länder drohten damit, bei einer Teilnahme von Israel das internationale Musikevent zu boykottieren, andere wie Gastgeberland Österreich standen hinter einer Teilnahme.
Ein kurzfristig einberufenes Voting im November aller Mitgliederländer sollte Klarheit schaffen – diese Entscheidung wurde jetzt nach den jüngsten Entwicklungen auf die reguläre Sitzung im Dezember verschoben. Bis dahin haben auch die Rundfunkanstalten der Länder noch Zeit, eine Teilnahme final zuzusagen – oder auch nicht.
Ist der ESC langfristig beschädigt?
Trotz des Friedens derzeit in Gaza bleibt die Lage angespannt, nicht nur vor Ort, sondern auch beim ESC. Ob der Frieden langfristig tatsächlich hält, ist offen nach der ersten Phase des Friedensplans inklusive der Freilassung der letzten Hamas-Geiseln. Innerhalb der verantwortlichen Rundfunkanstalten herrscht in diesen Tagen ein vorsichtiges Abwarten – und daran geknüpft bleibt auch bis auf weiteres die Frage der Teilnahme von Israel.
Der Streit der letzten Wochen geht dabei noch tiefer, denn auch abseits der Gaza-Problematik könnte der ESC langfristig beschädigt worden sein – zum einen laut ESC-Experten allein dadurch, dass sich die veranstaltende Europäische Rundfunkunion EBU solange weggeduckt hat in der Krise und dabei keine gute Figur gemacht hat, zum anderen bleibt die Kernfrage noch immer offen, wie der weltweit größte Musikwettbewerb künftig mit solchen und ähnlichen Situationen umgehen will. Ob die Sitzung im Dezember hier nun final Klarheit bringt, ist offen.