Keine Bewährung für Menendez Gericht entscheidet über Weiterführung der Haftstrafen beider Brüder
Seit 35 Jahren sitzen die Menendez-Brüder bereits für den Mord an ihren Eltern in Haft – aktuell kämpfen sie darum, auf Bewährung vorzeitig entlassen zu werden. Gestern Abend fällte das Gericht nun ein erstes Urteil: Erik Menendez (54) muss für mindestens drei weitere Jahre im Gefängnis bleiben. Zuvor hatten zwei Kommissare mittels Videoschalte den Mörder befragt. Die Anhörung über seinen älteren Bruder Lyle wird für heute erwartet.
35 Jahre im Gefängnis
Im Jahr 1996 wurden beide zunächst zu lebenslanger Haft ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt, in diesem Jahr dann wurde das Urteil in 50 Jahre bis lebenslänglich abgeändert. Richter Michael Jesic erklärte diesen Schritt so: „Ich glaube, dass sie in den vergangenen 35 Jahren genug getan haben, um eines Tages die Chance zu bekommen, freigelassen zu werden.“ Im August 1989 erschossen die beiden Brüder im Familienhaus in Beverly Hills, Kalifornien, ihre Eltern José (†45) und Mary Louise Menendez (†47) mit Schrotflinten. Vor Gericht gaben die beiden damals jungen Männer an, von ihren Eltern jahrelang sexuell und emotional misshandelt worden zu sein.
Rückschlag im Kampf um Freiheit
Die Absage jetzt im Fall von Erik Menendez ist ein herber Rückschlag, Familienmitglieder hatten sich für die Freilassung beider Brüder eingesetzt. Bei der Videoschalte war Erik einen Tag lang befragt worden, unter anderem erneut zum Doppelmord und dem Motiv dahinter wie aber auch zu Regelverstößen während der Haftzeit – letzteres soll ausschlaggebend für die negative Entscheidung gewesen sein.
Erik soll demnach mit einer Gang zusammengearbeitet, Drogen gekauft und außerdem mittels eines Handys bei einem Steuerbetrug geholfen haben. „Zwei Dinge können gleichzeitig wahr sein. Sie können dich lieben und dir vergeben, und du kannst trotzdem als ungeeignet für die Bewährung befunden werden“, so Kommissar Robert Barton. Das Leben der beiden Brüder war mehrfach verfilmt worden, zuletzt im vergangenen Jahr bei Netflix unter dem Titel „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ vom schwulen Regisseur Ryan Murphy.