Direkt zum Inhalt
Keine Bewährung für Menendez

Keine Bewährung für Menendez Gericht entscheidet über Weiterführung der Haftstrafen beider Brüder

ms - 22.08.2025 - 08:10 Uhr
Loading audio player...

Seit 35 Jahren sitzen die Menendez-Brüder bereits für den Mord an ihren Eltern in Haft – aktuell kämpfen sie darum, auf Bewährung vorzeitig entlassen zu werden. Gestern Abend fällte das Gericht nun ein erstes Urteil: Erik Menendez (54) muss für mindestens drei weitere Jahre im Gefängnis bleiben. Zuvor hatten zwei Kommissare mittels Videoschalte den Mörder befragt. Die Anhörung über seinen älteren Bruder Lyle wird für heute erwartet. 

35 Jahre im Gefängnis 

Im Jahr 1996 wurden beide zunächst zu lebenslanger Haft ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt, in diesem Jahr dann wurde das Urteil in 50 Jahre bis lebenslänglich abgeändert. Richter Michael Jesic erklärte diesen Schritt so: „Ich glaube, dass sie in den vergangenen 35 Jahren genug getan haben, um eines Tages die Chance zu bekommen, freigelassen zu werden.“ Im August 1989 erschossen die beiden Brüder im Familienhaus in Beverly Hills, Kalifornien, ihre Eltern José (†45) und Mary Louise Menendez (†47) mit Schrotflinten. Vor Gericht gaben die beiden damals jungen Männer an, von ihren Eltern jahrelang sexuell und emotional misshandelt worden zu sein. 

Rückschlag im Kampf um Freiheit 

Die Absage jetzt im Fall von Erik Menendez ist ein herber Rückschlag, Familienmitglieder hatten sich für die Freilassung beider Brüder eingesetzt. Bei der Videoschalte war Erik einen Tag lang befragt worden, unter anderem erneut zum Doppelmord und dem Motiv dahinter wie aber auch zu Regelverstößen während der Haftzeit – letzteres soll ausschlaggebend für die negative Entscheidung gewesen sein. 

Erik soll demnach mit einer Gang zusammengearbeitet, Drogen gekauft und außerdem mittels eines Handys bei einem Steuerbetrug geholfen haben. „Zwei Dinge können gleichzeitig wahr sein. Sie können dich lieben und dir vergeben, und du kannst trotzdem als ungeeignet für die Bewährung befunden werden“, so Kommissar Robert Barton. Das Leben der beiden Brüder war mehrfach verfilmt worden, zuletzt im vergangenen Jahr bei Netflix unter dem Titel „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ vom schwulen Regisseur Ryan Murphy

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.