Direkt zum Inhalt
Kampf gegen Menschenrechte
Rubrik

Kampf gegen Menschenrechte Namibias Regierung stellt sich erneut gegen die liberalen Obersten Richter des Landes

ms - 30.01.2025 - 17:00 Uhr

Rückschlag in Namibia: Das Oberste Gericht des Landes hatte trotz des Ehe-Verbots für Schwule und Lesben im Land zuletzt 2023 beschlossen, dass im Ausland geschlossene Ehen von gleichgeschlechtlichen Paaren anerkannt werden müssen. Die Regierung des Landes hat nun scharf darauf reagiert und das Urteil mit einem neuen Gesetz ausgehebelt. 

Breite Front gegen liberale Gesetze

Mittels eines neuen Gesetzesvorhabens sollen explizit alle homosexuellen Ehen verboten werden, ganz gleich, wo sie geschlossen worden sind. Der Gesetzestext hält dabei zudem fest, dass bei Missachtung gerade für Beamte Haftstrafen von bis zu vier Jahren drohen. Explizit wird auch auf das „Geburtsgeschlecht“ hingewiesen, sodass auch Ehen mit trans* Personen untersagt werden. 

Auch „eheähnliche Verbindungen“ zwischen Menschen des gleichen Geschlechts wird Namibia nicht anerkennen. Als nächsten Schritt steht zu befürchten, dass die Regierung homosexuelle Handlungen erneut mit Strafen belegt, nachdem der Oberste Gerichtshof Mitte 2024 ein Sodomie-Gesetz aus der Kolonialzeit für verfassungswidrig erklärt hatte und damit sexuelle Handlungen zwischen Schwulen und Lesben legalisierte. 

LGBTIQ+ als Sündenböcke

Noch ist unklar, wie zeitnah das Gesetz in Kraft treten wird, bei den derzeitigen Bestrebungen im Kampf gegen die Community dürfte das Vorhaben aber bald umgesetzt werden. Die Regierung will damit offenbar auch die Unruhen beenden, die seit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs im Land ausgebrochen waren, immer wieder kam es zu Hetzjagden und Lynchjustiz gegenüber schwulen Männern. 

Menschenrechts- und queere Aktivisten indes betonten, dass das neue Gesetzesvorhaben klar gegen nationale wie internationale Menschenrechte verstoße. Die Regierung führe eine „staatlich sanktionierte Homophobie“ ein, um von zentralen Problemen im Land wie der großen Armut und den Hungersnöten innerhalb der Bevölkerung abzulenken. Es wäre in der Tat nicht das erste Mal, dass LGBTIQ+ Menschen zu Sündenböcken für eine fehlgeleitete Politik werden.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Einsatz für die Community

SPD-Politiker Simon Kuchinke

Der SPD-Politiker Simon Kuchinke kämpft für mehr Zusammenhalt und Sichtbarkeit der Community in Hamburg und tritt erneut zur Wahl an.
Bürgerschaftswahl in Hamburg

Welche Kandidaten kämpfen für LGBTIQ+

Anfang März wird in Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Wer gewinnt das Rennen ums Rathaus in der LGBTIQ+-Metropole, welche Themen sind wichtig?
Demonstrationen für Demokratie

Pride-Proteste in rund 50 Städten

Am Wochenende geht die Community in rund 50 Städten bei Demonstrationen auf die Straße im Einsatz für Demokratie und den Erhalt erkämpfter Rechte.
Eklat um Stonewall

Empörung über neue Website

Eklat im Stonewall: Der National Park Service hat auf der Stonewall-Website jetzt queere Menschen aus allen Geschichtstexten entfernt.
Etappensieg in den USA

Behandlung von queeren Jugendlichen

Etappensieg in den USA: Ein US-Richter stoppte jetzt vorerst Trumps Behandlungsverbot von queeren Minderjährigen mit Transitions-Wunsch.
Umbenennung der BZgA

Lauterbach stellt neuen Namen vor

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat für eine bessere Vernetzung von Wissenschaft und Kommunikation die BZgA ("Gib Aids keine Chance") umbenannt.
Pilotprojekt gegen Hass

KI gegen digitale Hetze

Kann Künstliche Intelligenz helfen,homophobe Online-Hetze besser zu bekämpfen? Ein Pilotprojekt aus Österreicht macht Hoffnung.